Telefonabzocke und Energiepreise

„Zu steigenden Energiepreisen und Abzocke mittels Internet und Telefon suchten 2008 besonders viele Brandenburger unabhängigen Rat“, bilanziert Alexander Bredereck, Geschäftsführender Vorstand der Verbraucherzentrale Brandenburg, die Arbeit des zu Ende gehenden Jahres.

Allein die Beratungen und Vorträge zu Telekommunikations-Dienstleistungen hätten im Vergleich zum Vorjahr um mehr als die Hälfte zugenommen.

Kein Wunder also, dass 2007 ein Großteil der Abmahnungen und Klagen von Verbraucherschützern bundesweit Anbietern solcher Dienste galten;

die Brandenburger unterbanden auf diesem Wege zum Beispiel aggressive Telefonwerbung für Tarife der deutschen Telekom.

„Insgesamt haben wir in diesem Jahr wieder weit über 100.000 Verbrauchern mit Informationen und Beratungen geholfen“, fasst Bredereck rückblickend zusammen und unterstreicht:

„Erfreulich erscheint uns die um 20 Prozent gestiegene Nachfrage zur finanziellen Vorsorge, die eine wachsende Bereitschaft zur Übernahme von Eigenverantwortung widerspiegelt.“

Für solche Verbraucher sei der umfassende Haushalts-Check besonders geeignet, der 2007 am Beispiel von drei Musterfamilien vierstellige Einsparpotenziale belegt habe.

Dennoch übersähen die Verbraucherschützer auch Jene nicht, die permanent „am Limit“ wirtschaften:

Mit Spartipps in Seminaren und Ringordnern speziell für Familien startete die Verbraucherzentrale Brandenburg 2007 ein gemeinsames Vorhaben mit dem Familienministerium, das besonders von einkommensschwächeren Haushalten mit Kindern dankbar aufgenommen wurde.

Daher führe man die Veranstaltungen 2008 weiter. Hier wirke sich die breite Mitgliederbasis der Verbraucherzentrale mit Verbänden wie der Arbeiterwohlfahrt und der Volkssolidarität günstig aus, durch die man Familien rechtzeitig vor einer drohenden Verschuldung erreiche.

Um vorbeugende Informationen zu Marktentscheidungen geht es deshalb in einem Projektvorschlag, mit dem die Verbraucherschützer eine systematische und vor allem praxisgerechte Verbraucherbildung im Schulunterricht unterstützen wollen.

„Mit unserer Hilfe sollen Lehrer befähigt werden, ihren Schülern bei Themen wie Energydrinks, Internetrechnung oder auch Wahl eines Handytarifs eine alltagstaugliche Orientierung zu bieten“, erläutert Bredereck.

Schlagzeilen über dicke Kinder und überschuldete Jugendliche dürfe nicht nur mit Augenblicks-Aktionismus begegnet werden, so der Verbraucherzentralen-Chef:

Kinder brauchen auf Dauer unsere volle Aufmerksamkeit!“

Die jungen Brandenburger sollen schon in der Schule lernen, wie sie ihre Macht als Verbraucher zu ihrem Vorteil gebrauchen und damit auch seriöse regionale Unternehmen in ihrer Entwicklung stärken können.

In die gleiche Richtung zielte die Verbraucherzentrale „bei den Großen“ in diesem Jahr mit Kampagnen wie „Bei Werbeanruf auflegen!“ oder „Strom. Jetzt wechseln. Jetzt sparen.“, mit denen sie viele Verbraucher erreicht habe.

Sowohl die unlautere Werbung als auch die Wahl eines passenden Energieversorgers und das Energiesparen wollen sich die Verbraucherschützer auch 2008 „auf die Fahnen schreiben“.

Seine Vision beschreibt Bredereck so: „Verbraucher entscheiden sich bewusst für ein transparent beworbenes, individuell passendes Produkt und haben dabei ihre Verantwortung für die eigene Zukunft und die künftiger Generationen im Blick!“

Pressemitteilung der VZ Brandenburg

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