Bis zu 537 Euro im Jahr erstattet die Essener Krankenkasse ktpBKK ihren Versicherten künftig, wenn sie und ihre mitversicherten Angehörigen im abgelaufenen Jahr keine Leistungen in Anspruch genommen haben.
Präventionsleistungen wie Früherkennungsuntersuchungen und Schutzimpfungen zählen dabei nicht mit, ebenso wie Leistungen für Familienangehörige unter 18. Das sind die wichtigsten Bedingungen des am vergangenen Freitag im Verwaltungsrat beschlossenen Wahltarifs „Beitragsrückerstattung“, der vorbehaltlich der Genehmigung der Aufsichtsbehörde rückwirkend zum 1. April 2007 in Kraft tritt.
„Etwas ähnliches hatten wir schon früher“, erläutert der ktpBKK-Vorstandsvorsitzende Reiner Geisler, „aber damals durften wir es nur freiwillig Versicherten anbieten. Jetzt gilt das Angebot für fast alle.“ Die Beitragserstattung beträgt ein Zwölftel des gezahlten Jahresbeitrags plus ein Zwölftel des Arbeitgeberanteils; bei Mitgliedern ohne Arbeitgeber, zum Beispiel Selbständigen, ist es ein Zwölftel des gezahlten Gesamtbeitrags.
Mit der Teilnahmeerklärung zum Wahltarif „Beitragsrückerstattung“ verpflichtet sich das Mitglied zu nichts; man weiß ja auch nicht vorher, ob man immer gesund sein wird. Allerdings muss man für die drei folgenden Jahre Mitglied bleiben. Im Übrigen gilt: Bei Erfüllung der Bedingungen zahlt die ktpBKK einmal im Jahr bis zu einem vollen Monatsbeitrag zurück. Der Beitritt zum Wahltarif „Beitragsrückerstattung“ ist bis zum Jahresende rückwirkend für das gesamte laufende Jahr möglich, 2007 allerdings nur rückwirkend bis zum 1. April.
„Die Regeln sind streng“, räumt Reiner Geisler ein, „wer sich einmal ein Antibiotikum verschreiben lässt, kann keine Erstattung mehr bekommen. Aber in der Praxis wird es trotzdem funktionieren, weil die betroffenen Versicherten kleinere Rechnungen, besonders zum Jahresende, privat bezahlen können. Rechnerisch bekommen sie dann nicht mehr die ganze Erstattung, aber sie machen immer noch ein gutes Geschäft.“
Pressemitteilung der ktpBKK