Berliner Gesundheitspreis 2006 vergeben – 50.000 Euro an sechs Preisträger – Ein Ehrenpreis verliehen

Sechs Preisträger teilen sich den mit insgesamt 50.000 Euro dotierten „Berliner Gesundheitspreis 2006“, den der AOK-Bundesverband, die AOK Berlin und die Ärztekammer Berlin heute gemeinsam vergeben. Daneben wird ein Ehrenpreis verliehen.

Ausgezeichnet werden Einrichtungen, die innovative Modelle und Konzepte zur ambulanten geriatrischen Versorgung entwickelt und umgesetzt haben. Eine zwölfköpfige Jury aus Politik, Wissenschaft und Praxis wählte die sieben Gewinner aus insgesamt 38 Einsendern in zwei Kategorien aus.

Der Berliner Gesundheitspreis wird diesmal in zwei Kategorien vergeben. Kategorie 1 hat dabei den Schwerpunkt Medizinische Versorgung älterer Menschen im häuslichen Umfeld mit allen Facetten wie Risikomanagement, Prävention, Rehabilitation und Case Management.

In Kategorie 2 geht es um „Hochaltrige im sozialen und kommunalen Umfeld – Einbindung komplementärer Angebote zur Unterstützung der professionellen medizinischen Versorgung“. Dort standen die unterstützenden Einrichtungen im Mittelpunkt und besondere Formen der Betreuung. Die Preise werden heute während einer Festveranstaltung in der Katholischen Akademie in Berlin überreicht.

Kurz-Statements:

Ulla Schmidt, Bundesministerin für Gesundheit:

„Die letzten Jahre seines Lebens im Kreise seiner Familie, seiner Freunde, seiner Nachbarschaft in Würde und Lebensfreude zu verbringen, das ist es wohl, was sich jeder wünscht. Wie dies ermöglicht werden kann, ist inzwischen eine Schlüsselfrage für unsere Gesellschaft. Ihr räumen wir bei der Diskussion um die Reform der Pflegeversicherung oberste Priorität ein. Einiges ist heute schon möglich – wie die Projekte zeigen, die heute ausgezeichnet werden.

Anderes wird in Zukunft realisierbar sein. Umgesetzt werden müssen die Ideen aber in der Praxis, vor Ort, bei und mit den Menschen, um die es geht. Und das sind wir – früher oder später – alle. Deswegen möchte ich mich bei allen bedanken, die sich in dieser Frage engagieren, sich in die Betroffenen hineinversetzen und Ideen entwickeln.“

Dr. Hans Jürgen Ahrens, Vorstandsvorsitzender des AOK-Bundesverbandes:

„Der Wert einer Gesellschaft bemisst sich auch daran, wie sie mit ihren Alten umgeht. Mit dem Berliner Gesundheitspreis 2006 wollen wir zeigen, dass es bereits viele gute Ansätze gibt, alte Menschen in ihrer häuslichen Umgebung zu betreuen. Wir möchten zudem eine Diskussion über das Thema anstoßen, die dazu führt, dass sich in der Versorgungslandschaft etwas tut.

Im neuen, verschärften Wettbewerb unter den Kassen will die AOK auch den Wettstreit um gute soziale und medizinische Leistungen für alte Menschen. Und junge Menschen sollten bei der Wahl ihrer Krankenkasse nicht nur darauf schauen, was die Kasse für sie tut, sie sollten sich auch anschauen, was die Kasse für ihre Eltern und Großeltern tut. Die AOK setzt sich ein für die bessere ambulante medizinische Versorgung im Alter durch innovative Lösungen. Diese Innovationen will die AOK gerade mit diesem Gesundheitspreis fördern und entwickeln.“

Rolf D. Müller, Vorsitzender des Vorstandes der AOK Berlin – Die Gesundheitskasse:

„Wer würde es nicht wünschen, im hohen Alter noch ein möglichst selbstbestimmtes Leben im gewohnten sozialen Umfeld zu führen. Deshalb hoffe ich, dass möglichst viele dieser ausgezeichneten Initiativen und Projekte auch für andere bundesdeutsche Regionen als Vorbild im Versorgungsalltag Eingang finden.“

Dr. med. Günther Jonitz, Präsident der Ärztekammer Berlin:

„Die Betreuung von alten und hochbetagten Menschen in ihrer häuslichen Umgebung hat andere Ziele und Mechanismen als die Behandlung akut Erkrankter. Sie ist die zentrale Herausforderung der ambulanten Patientenversorgung. In dieser Phase wird ein Lebenswerk vollendet oder im Extremfall in Unwürde beendet.

Der alte Mensch ist derjenige, der am meisten von den Errungenschaften der modernen Medizin profitiert. Gleichwohl wird die Versorgungsrealität und -qualität wesentlich von nicht-medizinischen Parametern und Kriterien bestimmt. In der tatsächlichen Bewältigung dieser komplexen, vor allem sozialen Probleme stehen wir erst am Anfang.“

Dr. Hermann Kues, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, der den ersten Preis in der Kategorie „Hochaltrige im sozialen und kommunalen Umfeld“ an den Dresdner Verein „Begleitetes Wohnen“ überreicht hat:

„Die Entscheidung der Jury begrüße ich ausdrücklich. Die Initiative ‚Begleitetes Wohnen‘ steht für eine neue Kultur des Helfens, die durch zivilgesellschaftliches Engagement geprägt ist. Mit unseren Modellprogrammen ‚Neues Wohnen – Beratung und Kooperation für mehr Lebensqualität im Alter‘ und ‚Das intelligente Heim‘ wirken wir mit, stadtteilorientierte Angebote zu entwickeln und die Altenhilfe zukunftsfest zu gestalten.“
Pressemitteilung der AOK

Schreibe einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
* Pflichtfelder

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.