Vorsicht vor hohen Fonds-Gebühren

Der Finanzwissenschaftler Martin Weber warnt vor falschen Anlagestrategien. Besonders die hohen Kosten der Fonds sind ihm ein Dorn im Auge.

Die deutschen Sparer machen derzeit massive Fehler bei der Geldanlage und vergeben so Chancen auf höhere Erträge. „Die Deutschen investieren nicht mehr in Aktien, sie ziehen Mittel ab“, sagt der Mannheimer Ökonom Martin Weber, der als einer der profiliertesten deutschen Forscher auf dem Gebiet der Geldanlage gilt, in der Wochenzeitung DIE ZEIT.

„Bei der Anlageentscheidung muss man die Vergangenheit völlig außer Acht lassen“, erklärt er mit Blick auf den Aktiencrash vor wenigen Jahren und fügt hinzu: „Es geht nur um die Zukunft. Wenn die Kurse in der Vergangenheit gefallen sind, heißt das nichts für die Zukunft.
Dasselbe gilt natürlich auch, wenn sie in den vergangenen Jahren gestiegen sind.“

Weber rät: „Jeder Anleger sollte je nach Risikoneigung einen gewissen Prozentsatz Aktien halten. Läuft es ein Jahr lang gut und erhöht sich so der Anteil der Aktien im Portefeuille, dann muss der Anleger Gewinne mitnehmen und den alten Anteil wieder herstellen“. Bei Aktien könne man erwarten, dass sie „eine positive Rendite abwerfen, weil man für das Risiko belohnt wird.“

Nach Webers Ansicht reichen für den Normalbürger drei Arten von Anlageformen im Depot: Aktien, Anleihen und Immobilien. „Jede neue Asset-Klasse kostet Zeit, kostet Gebühren“, so der Experte. Weber rät wegen der Gebühren vom Fondskauf ab – mit der Ausnahme von günstigen Indexfonds. Er spricht sich auch gegen die derzeit beliebten Zertifikate aus, denn diese Anlageform verspreche wegen des oft eingebauten Schutzes vor Verlusten weniger Rendite.

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