Wenn der Schmerz nicht nachlässt – chronischer Schmerz

Etwa 20 Millionen Menschen in Deutschland sind nach Schätzung der Deutschen Schmerzliga von chronischen Schmerzen betroffen, bei ca. 10 % von ihnen stellen die Schmerzen ein eigenständiges Krankheitsbild dar.

Wie Betroffenen heute geholfen werden kann, ist Thema dieses Expertenchats am 29.08.2006, Beginn 20.00 Uhr. Anwesend sein wird Dr. Schnaith, Facharzt für analgetische und rehabilitative Medizin und Oberarzt im Schmerztherapiezentrum Bad Mergentheim.

Nach Definition der International Association for the Study of Pain (IASP) ist Schmerz ein unangenehmes Sinnes- und Gefühlserlebnis, das mit aktueller oder potenzieller Gewebeschädigung verknüpft ist oder mit Begriffen einer solchen Schädigung beschrieben wird.

Schmerz ist ein lebenswichtiges Warnsignal unseres Körpers, mit dem uns Gefahren signalisiert und wir vor Beeinträchtigungen geschützt werden.

Dabei kann es sich um schädigende Einwirkungen handeln, die von außen kommen (z.B. Verletzungen), aber auch in uns selbst entstehen können (z.B. Entzündungen). Schmerzen haben also primär die Aufgabe, unser Leben und unsere Gesundheit zu schützen. In der Antike galt Schmerz daher auch als der „bellende Wachhund der Gesundheit“. 

Anders verhält es sich beim chronischen Schmerz, der keine hilfreiche Signalfunktion mehr erfüllt. Bei chronischen Schmerzen kommt es zu einer Entkopplung der Schmerzen von konkreten Schmerzereignissen.

Sendet eine Nervenzelle zu lange und dauerhaft Impulse, verändert sich ihr Stoffwechsel. Ist schließlich kein Reiz mehr vorhanden, kann die Zelle nicht mehr „abschalten“ und sendet die Impulse weiter.

Im Nervensystem bildet sich ein „Schmerzgedächtnis“, das schon bei schwachen Reizen oder auch ohne jegliche Einwirkung auf die Schmerzsensoren (Nozizeptoren) aktiviert wird und zum Schmerzerleben führt.

Pressemitteilung der BKK VDN

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