Vermögenswirksamen Leistungen: Azubis oft lückenhaft beraten

Junge Leute, die vermögenswirksame Leistungen anlegen wollen, werden oftmals lückenhaft beraten. Das zeigt eine Stichprobe der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen.

Der Arbeitgeber kann das Sparverhalten des Arbeitnehmers durch die Zahlung von vermögenswirksamen Leistungen (vL) unterstützen. Die Höhe ist in den Tarifverträgen festgelegt oder eine zusätzliche freiwillige Leistung des Arbeitgebers. Der Höchstbetrag liegt in der Regel bei 40 Euro pro Monat. Wenn der Arbeitgeber nichts oder weniger bezahlt, kann auch ein Teil des Gehalts umgewandelt werden, um die monatliche Sparleistung zu erbringen.

Wichtig ist, dass der Sparbetrag direkt vom Arbeitgeber in den vL-Vertrag eingezahlt wird. Dadurch erwirbt man zusätzlich einen Anspruch auf die Arbeitnehmersparzulage. Den hat jeder Arbeitnehmer, dessen zu versteuerndes Einkommen 17.900 Euro (Ledige) bzw. 35.800 Euro (Verheiratete) nicht überschreitet.

Die Zulage beträgt pro Jahr 18 Prozent auf maximal 400 Euro, die in einen Fondssparplan eingezahlt wurden und neun Prozent auf maximal 470 Euro, die in einen Bausparvertrag geflossen sind. Voraussetzung: Es werden mindestens sechs Jahre lang Sparbeiträge in die beiden Verträge einbezahlt. Wer förderberechtigt ist, sollte nach Möglichkeit eine Kombination aus Bau- und Fondssparen wählen, da so die maximale Förderung erzielt werden kann.

Eine komplexe Materie, die gute Beratung verlangt – gerade für junge Laien. Die meisten Gespräche verliefen jedoch „mangelhaft“. Fünf von 24 Beratern wussten offenbar nichts über die Aktien-Förderung. Über die Möglichkeit, mittels Bausparvertrag Vermögen zu bilden, informierten jedoch alle. Das Sparbuch als Anlageform fand jeder zweite nicht erwähnenswert.

Ebenso durchwachsen war die Kenntnis über die Zulagen. Während jeder sechste Berater die Förderhöhen beim Bausparvertrag nicht drauf hatte, patzte beim 18-Prozent-Bonus für Aktien sogar jeder zweite. Jeder vierte Geldprofi verlor zu den Einkommensgrenzen kein Wort. Erschreckend nachlässig klärten neun der 24 Anlage-Helfer auch über das Risiko von Aktienfonds auf.

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