Rettungsgasse bringt deutsche Autofahrer ins Schleudern

63 Prozent der deutschen Autofahrer haben Probleme, eine vorschriftsmäßige Rettungsgasse zu bilden. Das ergibt eine repräsentative Umfrage der DA Direkt Versicherung. Dies führt im Notfall dazu, dass Krankenwagen und Unfallhelfer häufig verspätet zum Unfallort kommen. „Die Folgen dieses Wissensdefizits können dramatisch sein, da es bei der Hilfe für Unfallopfer um Sekunden und Minuten geht“, beschreibt Jürgen Linker, Sprecher des Polizeipräsidiums Frankfurt am Main, tägliche Erlebnisse.

Der häufigste Fehler: Die Rettungsgasse wird erst gebildet, wenn sich ein Rettungsfahrzeug nähert. Zusätzlich fährt jeder zehnte Befragte nach eigenen Angaben erst dann zur Seite, wenn der Verkehr bereits zum Stillstand gekommen ist. Dies führt in der Regel dazu, dass die Rettungsgasse nicht ordnungsgemäß gebildet werden kann und Helfer nur sehr langsam zum Unfallort vordringen können. Korrekt ist, bereits dann eine Gasse zu formen, wenn sich der Verkehr stark verlangsamt. So verhält sich aber nur jeder dritte Autofahrer.

Die Autofahrer haben aber nicht nur ein Problem mit dem Zeitpunkt, sondern auch mit dem Ort der Rettungsgasse: Mehr als die Hälfte der Befragten weiß nicht, wo man auf einer dreispurigen Autobahn Platz für die Rettungsfahrzeuge schaffen muss. Nur 45,5 Prozent der Umfrageteilnehmer haben richtig geantwortet: zwischen der linken und der mittleren Spur.

Nicht nur das Öffnen des Rettungswegs bereitet den Autofahrern Schwierigkeiten – viele sind auch unsicher, wie lange die Gasse bestehen bleiben muss. Jeder Zehnte schließt sie zu früh, nämlich stets nachdem ein Rettungsfahrzeug die Kolonne passiert hat. „Die Rettungsgasse sollte so lange geöffnet bleiben, bis der Verkehr wieder richtig fließt“, erklärt Polizeisprecher Linker die offizielle Regelung.

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