Postbank Studie: Betriebliche Altersversorgung in kleinen Unternehmen wenig genutzt

In kleinen Unternehmen wird die betriebliche Altersversorgung nur unzureichend von den Mitarbeitern genutzt. Dies hat eine repräsentative Studie ergeben, die das Institut für Demoskopie in Allensbach im Auftrag der Deutschen Postbank AG durchgeführt hat. Demnach wird betriebliche Altersversorgung nur in 62 Prozent der befragten Unternehmen praktiziert, obwohl die Mitarbeiter seit 2002 einen gesetzlichen Anspruch darauf haben. Je kleiner das Unternehmen, desto geringer ist der Anteil der Beschäftigten, die darauf zurückgreifen. 47 Prozent der befragten Chefs sind überzeugt, dass ihre Mitarbeiter sich zu wenig um ihre Altersvorsorge kümmern.
Dr. Wolfgang Klein, Mitglied des Vorstands der Postbank: „Die Chancen der betrieblichen Altersversorgung sollte kein Unternehmen verschenken. Nirgends ist die staatliche Unterstützung höher, denn hier profitieren Chefs und Mitarbeiter gleichermaßen. Moderne Produkte bringen für die Unternehmensleitung nahezu keinen zusätzlichen organisatorischen Auf-wand und tragen dazu bei, die Lohnnebenkosten zu senken. Darüber hinaus sind sie ein hervorragendes Mittel, soziale Verantwortung zu übernehmen und so die Zufriedenheit der Mitarbeiter zu steigern.“ Klein verwies darauf, dass die Postbank alle Durchführungswege in der betrieblichen Altersversorgung – zum Beispiel die Pensionskasse, den Pensionsfonds und die Direktversicherung – abdeckt, einschließlich eines umfassenden Service- und Informationsangebotes für die Unternehmer.
Direktversicherung liegt bei Mitarbeitern vorn
Bei den Mitarbeitern, die Angebote der betrieblichen Altersvorsorge nutzen, ist die Direktversicherung mit 64 Prozent der klare Favorit, gefolgt von Pensionskassen (22 Prozent). Andere Formen wie Unterstützungskassen (sieben Prozent), Pensionsfonds (sechs Prozent) und Direktzusagen/Pensionszusagen (drei Prozent) werden kaum genutzt.
Chefs fühlen sich gut auf ihr Alter vorbereitet
Die Kleinunternehmer selbst fühlen sich wesentlich besser auf das Alter vorbereitet als der Durchschnitt der berufstätigen Bevölkerung. Über zwei Drittel (69 Prozent) der befragten Firmeninhaber und Geschäftsführer halten ihre Altersvorsorge für ausreichend, während in der berufstätigen Bevölkerung insgesamt 39 Prozent dieser Meinung sind. Jeder vierte Unternehmer will seine Altersvorsorge aufstocken (berufstätige Bevölkerung: fast jeder Zweite).
Im Durchschnitt erwarten die Chefs im Alter Einkünfte aus 4,6 verschiedenen Quellen. Ganz oben stehen dabei Lebensversicherungen (81 Prozent der Befragten erwarten daraus Einkünfte), gefolgt von Immobilien (75 Prozent), privaten Rentenversicherungen und der gesetzlichen Rente (je 74 Prozent). 36 Prozent aller Kleinunternehmer gehen von Einkünften aus der betrieblichen Altersversorgung aus. „Damit ist das Potenzial der betrieblichen Altersvorsorge noch längst nicht ausgeschöpft“, erläutert Postbank Vorstand Klein.“
Rürup-Rente kaum bekannt
Von den neuen gesetzlichen Möglichkeiten der Altersvorsorge ist die Rürup-Rente bei den Unternehmern kaum bekannt. 62 Prozent wissen gar nicht, was damit gemeint ist und nur 14 Prozent haben davon eine ziemlich genaue Vorstellung. Über die Riester-Rente wissen dagegen 56 Prozent der Unternehmer ziemlich genau Bescheid und 13 Prozent der Befragten kennen sie gar nicht.
Zur Studie: Stichprobe, statistische Methoden, Veröffentlichung
Die Untersuchung wurde vom Institut für Demoskopie (IfD), Allensbach, im Auftrag der Postbank im März 2005 durchgeführt. Befragt wurde eine repräsentative Auswahl von 507 Inhabern bzw. Geschäftsführern von Betrieben aus dem privatwirtschaftlichen Sektor in Deutschland mit mindestens einem und höchstens neun sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten. Die Befragung wurde telefonisch anhand eines standardisierten Fragebogens durchgeführt. Die befragten Unternehmen repräsentieren rund 1,6 Millionen Betriebe mit rund 4,7 Millionen Beschäftigten in Deutschland. Zum Vergleich mit der berufstätigen Bevölkerung insgesamt wurde eine ebenfalls repräsentative Studie des IfD aus dem Jahr 2004 herangezogen.
Pressemitteilung der Postbank

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