Bundesrat-Veto zur Abschaffung der Eigenheimzulage

Der Streit um die Zukunft der Eigenheimzulage geht weiter. Nachdem der unions-dominierte Bundesrat die von der Regierung geplante Abschaffung der Eigenheimzulage abgelehnt hat, muss jetzt der Vermittlungsausschuss über die Zukunft der Eigenheimförderung entscheiden.

Die rot-grüne Bundesregierung will die Zulage ganz abschaffen, um mit den eingesparten Mitteln zusätzliche Gelder für Bildung und Forschung auszugeben. Finanzminister Hans Eichel 2005 erhofft sich so eine finanzielle Entlastung von 223 Millionen Euro, die bis 2012 auf 5,9 Milliarden Euro im Jahr ansteigen soll.

Bereits Ende 2003 hatten sich Regierung und Opposition darauf geeinigt, die Eigenheimzulage um rund 30 Prozent zu kürzen. Die Eigenheimzulage gibt es grundsätzlich für acht Jahre. Die Grundförderung liegt bei 1250 Euro im Jahr, die sich pro Kind um 800 Euro erhöht. Eine Familie mit zwei Kindern erhält beim Kauf eines neuen Hauses seit 2004 22.800 Euro an Zulagen. Auf welche Kürzungen sich der Vermittlungsausschuss dieses Jahr festlegen wird, bleibt abzuwaren.

Robert Haselsteiner, Vorstand der Interhyp AG, rät Immobilieninteressierten, unabhängig von der staatlichen Förderung zu planen und sich keinesfalls unter Druck setzen zu lassen: „Die Bauzinsen sind augenblicklich derart niedrig, dass sich die Investition in eine Immobilie mit oder ohne Eigenheimzulage lohnt – und die Perspektiven sind auch 2005 günstig. Wer den Erwerb einer Immobilie erwägt, sollte daher nicht überstürzt
handeln.“

Sollte die Eigenheimzulage abgeschafft werden, werden zukünftige Eigenheimbesitzer künftig bei ihrer Immobilienfinanzierung noch einmal deutlich stärker auf die Konditionen achten. Mehr Menschen als bisher werden nach kostengünstigen Alternativen zu den Filialbanken suchen und ihr Darlehen über Direktfinanzierer im Internet beantragen. Durch niedrigere Bauzinsen lassen sich so bis zur Tilgung mehrere zehntausend Euro sparen – die die Eigenheimzulage leicht ersetzen.

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