Gestohlene EC-Karten: Einführung von Kuno in anderen Bundesländern gefordert

Die Betrügereien bei der bargeldlosen Zahlung mit der EC-Karte im Lastschriftverfahren nehmen nach der Statistik des Bundeskriminalamtes rasant zu. Nachdem es in einigen Bundesländern bereits Lösungsansätze gibt, das Problem zumindest spürbar zu reduzieren, wird von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg die Einführung von ‚Kuno‘ gefordert.

‚Kuno‘ steht für Kriminalitätsbekämpfung im unbaren Zahlungsverkehr unter Nutzung nichtpolizeilicher Ordnungsstrukturen und wird in den Bundesländern Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, das Saarland, Sachsen und Thüringen bereits erfolgreich zur Prävention eingesetzt.

Die Polizei leitet nach Diebstahlmeldungen von EC-Karten die Kartendaten mit Einwilligung des rechtmäßigen Karteninhabers per Email kostenlos an Handelsketten und Netzbetreiber weiter. Diese können die Karten sperren, bevor ein größerer Schaden entsteht. In Sachsen sank die Zahl der Betrugsfälle nach Einführung von ‚Kuno‘ innerhalb von fünf Monaten auf nahezu ein Sechstel.

Markus Lietz, Experte Geld und Banken der Verbraucherzentrale: „Das Lastschriftverfahren wird von den Verbrauchern als bequeme Zahlungsmethode akzeptiert – nach Auskunft des Handels wird es von einem Fünftel der Kunden genutzt. Wenn die Möglichkeit besteht, das Missbrauchspotential durch sinnvolle Prävention zu senken, sollte das Innenministerium seiner Verantwortung zur Vermeidung wirtschaftlicher Schäden ernst nehmen. Schließlich ist der Aufwand der Datenweitergabe relativ gering.“

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