Die Europäische Zentralbank (EZB) hat auf ihrer Sitzung im November den Leitzins von 0,5% auf das neue Rekordtief von 0,25% gesenkt. Sie reagierte damit auf die sehr moderate Inflationsentwicklung in der Eurozone und kündigte darüber hinaus an, den Leitzins noch längere Zeit auf dem aktuellen Niveau zu belassen und gegebenenfalls sogar noch weiter zu senken.
Dr. Marco Bargel,
Chef-Investmentstratege Postbank
Dass die Leitzinssenkung zu einem Rückgang der Hypothekenzinsen hierzulande führt, halten wir allerdings für unwahrscheinlich. Denn die Konjunkturentwicklung in Deutschland und der Eurozone zeigte zuletzt eine Stabilisierung bzw. Verbesserung. Die jüngsten Stimmungsindikatoren sprechen dafür, dass sich diese in den nächsten Monaten weiter fortsetzt. Gleichzeitig dürfte die Talfahrt der Inflation bald beendet sein. Im November zog die Inflationsrate nach mehrmonatigen Rückgängen sowohl in Deutschland als auch in der EWU wieder leicht an. Wir sehen darin den Beginn einer Stabilisierung, an die sich dank der Konjunkturerholung ein moderater Anstieg anschließen dürfte.
Niedrige Zinsen sichernEin solches makroökonomisches Umfeld spricht für steigende Kapitalmarktzinsen, was sich letztlich auch in höheren Hypothekenzinsen niederschlagen sollte. Dass die Zinssätze nochmals ein neues Tief erreichen, ist aus heutiger Sicht eher unwahrscheinlich. Investoren und Eigenheimerwerber sollten die derzeit vergleichsweise günstigen Konditionen nutzen und sich eine möglichst lange Zinsbindung sichern.
Pressemitteilung Postbank (03.12.2013)