Positiver Trend beim Zahlungsverhalten von Unternehmen

Zum Jahresende 2009 beobachtete Coface wieder eine Besserung im Zahlungsverhalten von Unternehmen. Infolgedessen zeigt sich der internationale Forderungsspezialist erstmals seit Beginn der Wirtschafts- und Finanzmarktkrise grundsätzlich bereit, viele Industrieländer, darunter Deutschland und Frankreich, aber auch einige Schwellenländer im Rating wieder besser zu bewerten. Für 2010 geht Coface von einer leichten Erholung der Märkte aus, sieht diese aber auch durch mögliche Finanzblasen bedroht.
Während der weltweiten Krise in den letzten beiden Jahren erreichten die Zahlungsausfälle ein Ausmaß, dass das der Krisen in den letzten Jahrzehnten bei weitem übertraf. „Bereits Anfang 2008 stellten wir einen rapiden Verfall der Zahlungsmoral fest. Während die Ausfälle in der ersten Hälfte von 2009 weltweit nochmals drastisch anstiegen, entspannte sich die Lage ab dem Spätsommer. Die Talsohle war erreicht“, sagt der Vorstandsvorsitzende von Coface Deutschland, Benoît Claire.
Nachdem der Kreditversicherer seit 2008 in mehreren Schritten zahlreiche Abstufungen im Länderrating vornehmen musste, werden demnach die Aussichten für die Industrieländer wieder optimistischer. Neben den USA und Kanada sowie Japan hat Coface sieben westeuropäische Länder unter Beobachtung für eine Aufwertung gestellt oder die Möglichkeit einer Abwertung revidiert. Vor allem für Deutschland und Frankreich besteht somit wieder Aussicht auf die Rückkehr zur Bestnote A1. Ausgenommen sind allerdings Großbritannien, Irland sowie Portugal, Italien, Griechenland und Spanien. Sie alle werden weiterhin mit A3 bewertet und stehen dabei zum Teil noch unter Beobachtung für eine Abwertung. Die Bewertungen folgen einer ähnlichen siebenstufigen Skala wie die der Ratingagenturen: A1 bis A4 entsprechen Investmentgrades, B, C und D stehen für ein mittleres bis hohes Risiko.
Die Dynamik in den Schwellenländern stabilisiert das Wachstum der Weltwirtschaft. Aufgrund ihrer wirtschaftlichen Verflechtungen weltweit konnten die aufstrebenden Länder der Krise zwar nicht aus dem Weg gehen. Doch in den meisten Fällen demonstrierten die Länder, dass sie die richtigen Lehren aus früheren Krisen gezogen haben. So hat Coface die Beobachtung für eine Abwertung der A2-Ratings von Hongkong, Malaysia und Taiwan wieder aufgehoben, auch die der Ratings von Polen (A3), der Türkei (B) und von Chile (A2).
Die Erholung der Märkte bleibt indessen labil. Risiken drohen insbesondere durch die hohen Staatsschulden einiger Länder, durch spekulative Blasen an den Aktienmärkten sowie durch die Absicht Chinas, die umfangreichen Kredite in Bereichen mit Überkapazitäten zurückzufahren.
Hinweis: Lesen Sie mehr zur aktuellen Einschätzung der Länderrisiken von Coface auf www.laenderrisiken.de Neben dem ausführlichen Bericht und einer Tabelle mit den Ratingänderungen im Newsbereich sind dort alle Länderratings und Informationen zu Zahlungsausfällen gebührenfrei abrufbar. (Pressemitteilung Coface)

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