Datenpanne beim Finanzdienstleister AWD

Beim Finanzdienstleister AWD sind offenbar zehntausende Kundendaten entwendet worden. Dem Hörfunksender NDR Info wurden insgesamt 27.000 Datensätze zugespielt. Diese enthalten Kundennummer, Adresse, Telefonnummer, Berufsbezeichnung, Geburtstag und die Vertragsabschlüsse der einzelnen Kunden. Daraus ist unter anderem ersichtlich, welche Kunden eine Lebensversicherung abgeschlossen haben und wie viel Geld sie angelegt haben. Zusätzlich gibt der Datensatz Auskunft über die Laufzeit der Verträge. Ein großer Teil der Verträge ist nach wie vor gültig. Wie die Informationen in Umlauf geraten konnten, ist unklar. Ein AWD-Sprecher bestätigte, dass es sich um Daten seines Unternehmens handelt. Zu weiteren Angaben sah sich das Unternehmen noch nicht in der Lage. Aus dem Umfeld des Finanzdienstleisters hieß es jedoch, dass nur hochrangige Mitarbeiter Zugriff auf eine derart große Menge an Datensätzen hätten. AWD hat mittlerweile Strafanzeige gegen Unbekannt gestellt.
Der Landesbeauftragte für den Datenschutz in Niedersachsen, Joachim Wahlbrink, hat mitgeteilt, dass AWD ihn bereits über den Vorfall informiert hat. Sollte es sich bestätigen, dass die Daten direkt aus der Firma kamen und nicht etwa durch ein Call-Center in Umlauf gebracht wurden, dann sei dieser Fall von besonderer Bedeutung. Der Vorsitzende des Bundestags-Innenausschusses, der SPD-Politiker Edathy, betonte gegenüber NDR Info, jedes Unternehmen, das sensible Daten besitze, müsse entsprechend verantwortungsvoll damit umgehen. Er könne nur an die Wirtschaft appellieren, Datenschutz nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Edathy forderte die AWD-Spitze auf, aus dem jüngsten Vorfall entsprechende Konsequenzen zu ziehen. (Pressemitteilung des NDR)

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