Kreditvergabe von Entwicklungsländern: KfW und IFC gründen Fonds

Im Beisein von Bundesministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul und Weltbankpräsident Robert Zoellick gründeten die KfW Entwicklungsbank und der IFC eine länderübergreifende Refinanzierungsfazilität für Mikrofinanzinstitutionen.

Der unter Führung der KfW Entwicklungsbank mit dem IFC entwickelte Fonds mit einem Zielvolumen von 500 Mio. USD dient der Unterstützung von Mikrofinanzinstitutionen, um auch in Zeiten einer globalen Finanzkrise deren Kreditvergabe an kleine und kleinste Unternehmer und damit die Erhaltung und Schaffung von Arbeitsplätzen auch für arme Menschen zu fördern.

Die KfW Entwicklungsbank wird einen Förderkredit von 130 Mio. USD, der IFC einen Beitrag in Höhe von 150 Mio. USD leisten.

Die Refinanzierungsfazilität ist einer der gemeinsamen Beiträge der Bundesregierung und der Weltbank-Gruppe zur Abfederung der Folgen der weltweiten Finanzkrise für Entwicklungs- und Transformationsländer.

"Mikrokredite gehören zu den wirksamsten Instrumenten der Entwicklungspolitik. Mikrofinanzinstitutionen leisten weltweit eine hervorragende Arbeit. Wir dürfen nicht zulassen, dass die globale Finanz- und Wirtschaftskrise die Arbeit dieser Institutionen gefährdet.

Wir müssen jetzt verhindern, dass diejenigen, die am wenigsten zur Finanzmarktkrise beigetragen haben, am meisten unter der Krise leiden.

Mit der neuen Fazilität tragen wir dazu bei, dass Menschen durch Mikrofinanzierung weiterhin Wege aus der Armutsfalle finden"; sagte Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und Mitglied des Verwaltungsrates der KfW Bankengruppe.

"Die Förderung von Mikrounternehmen ist von sehr hoher entwicklungspolitischer Relevanz, weil die kleinsten und kleinen Unternehmen in Entwicklungs- und Transformationsländern der Motor für Wachstum sowie die Grundlage zur Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen sind.

Mit dieser Fazilität können wir eine starke Signalwirkung erzielen und dem aktuell zu verzeichnenden Rückgang der Kreditvergabe durch MFI rasch entgegenwirken", sagte Dr. Norbert Kloppenburg, Mitglied des Vorstands der KfW Bankengruppe.

In den nächsten Wochen und Monaten soll die Fazilität durch Mittel weiterer öffentlicher Geber, Entwicklungsfinanzierer und möglicherweise auch kommerzielle Investoren aufgestockt werden. Die Fazilität wäre damit der weltweit größte Refinanzierungsfonds für Mikrofinanzinstitutionen.

So kommentierte Robert Zoellick, seit 2007 Präsident der Weltbank: "Mikrofinanzierung spielt eine entscheidende Rolle sowohl bei der Bereitstellung von Finanzdienstleistungen für die Armen als auch bei der Armutsbekämpfung.

Der Fonds wird dringend benötigte Mittel bereitstellen und sicherstellen, dass Mikrokredite weiterhin für Wachstum sorgen, Arbeitsplätze schaffen und Armut reduzieren in den Schwellenländern. Ich schätze sehr, dass die Bundesregierung, über die KfW, diese innovative Fazilität unterstützt, gerade jetzt, wo die Entwicklungsländer in wirtschaftliche Not geraten könnten".

Die KfW ist einer der größten Mikrofinanzierer weltweit. Im Auftrag der deutschen Bundesregierung fördert die KfW Entwicklungsbank aktuell rd. 100 Mikrofinanzvorhaben in rd. 60 Entwicklungs- und Transformationsländern.

Der Bestand des laufenden Projektportfolios beträgt rd. 800 Mio. EUR (Stand Ende 2007). Weltweit werden durch die deutsche Entwicklungszusammenarbeit rund 50 Mio. Menschen erreicht.

Pressemitteilung der KfW Entwicklungsbank

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