Studie Vermögensverwaltung 2008: Testsieger Fürst Fugger vor Hamburger Sparkasse und LGT Bank

Der Markt des Private Banking ist hart umkämpft. Die Zahl der Vermögenden in Deutschland nimmt weiter zu. Allein die Zahl der Millionäre lag Ende 2007 um 20 Prozent höher als noch in 2006.

Diese anspruchsvolle Klientel erwartet erstklassige Beratung und maßgeschneiderte Angebote. Nicht immer jedoch werden die Vermögensverwalter den hohen Erwartungen gerecht.

Das Deutsche Institut für Service-Qualität testete jetzt 26 führende Vermögensverwalter bezüglich ihrer Beratungskompetenz und Dienstleistungsqualität. Auf der Basis von Testberatungen und daraus resultierenden Anlagevorschlägen wurden Deutschlands beste Vermögensverwalter ermittelt.

Die vorgelegten Portfolios wurden vom Institut für Quantitative Finanzanalyse (IQFin) analysiert.

Bester Vermögensverwalter 2008 ist Fürst Fugger. Die Privatbank erstellte den besten Anlagevorschlag und erhielt als einziger Vermögensverwalter dafür die Note "sehr gut". Der zweite Platz ging an Hamburger Sparkasse gefolgt von LGT Bank, die das beste Beratungsgespräch bot.

Überzeugend präsentierten sich die Vermögensverwalter im Bereich Servicequalität, besonders in den Beratungsgesprächen. Bis auf zwei Anbieter erhielten die Institute mindestens die Note "gut". Acht Vermögensverwalter erzielten das Urteil "sehr gut" und sogar neun wurden mit "ausgezeichnet" beurteilt.

"Allein die Tatsache, dass drei Viertel der Gespräche durch mindestens zwei Berater geführt wurde, zeigt den im Vergleich zum Retail-Banking deutlich höheren Einsatz", berichtet Markus Hamer, Geschäftsführer des DISQ.

Anders bei den Anlagevorschlägen. Neben einem "sehr guten" und fünf "guten" Anlagevorschlägen wurden acht der eingereichten Angebote mit "mangelhaft" bewertet.

Letzteren mangelte es vor allem an der plausiblen Darstellung von Renditeziel und Risiko sowie einer sinnvollen Portfoliostruktur. "Es überraschte uns, welche Bandbreite zu beobachten war.

Neben maßgeschneiderten und hervorragend zusammengestellten Portfolios wurden leider auch unzulänglich aufbereitete Unterlagen sowie Standardbroschüren eingereicht", kommentiert Dr. Sven Christiansen, Geschäftsführer des IQFin, die mangelnde Individualität bei knapp einem Drittel der Anlagevorschläge.

Bemerkenswert ist, dass der besonders im Private Banking viel gepriesene ganzheitliche Beratungsansatz nur bei gut der Hälfte der Vermögensverwalter erkennbar war. "Gerade aufgrund der aktuellen Entwicklungen bei der Erbschaftssteuer und der bevorstehenden Abgeltungssteuer müssen die Vermögensspezialisten in diesen Punkten wesentlich mehr zeigen", so DISQ-Geschäftsführer Markus Hamer.

Erfreulich war dagegen die im Vergleich zur Vorjahresstudie deutlich verbesserte Kostentransparenz. Dies geschah jedoch nicht freiwillig: Am 1. November 2007 trat in Deutschland die EU-Richtlinie über Märkte für Finanzinstrumente (MiFID) in Kraft.

Sie verpflichtet Finanzinstitute unter anderem dazu, Provisionen und Gebühren im Zusammenhang mit Wertpapiergeschäften transparent auszuweisen.

Offensichtlich haben immer noch nicht alle Vermögensverwalter die Umsetzung der Richtlinie verinnerlicht: Ein Fünftel der untersuchten Anbieter machte keine oder nur sehr dürftige Angaben zu Kosten und Gebühren.

Das Deutsche Institut für Service-Qualität verfolgt das Ziel, die Servicequalität in Deutschland zu verbessern. Das Institut prüft unabhängig anhand von mehrdimensionalen Analysen die Dienstleistungsqualität von Unternehmen und Branchen.

Dem Verbraucher liefert das Institut bedeutende Anhaltspunkte für seine Kaufentscheidungen. Unternehmen gewinnen wertvolle Informationen für das eigene Qualitätsmanagement.

Das Institut für Quantitative Finanzanalyse (IQFin) befasst sich mit der Modellierung und Prognose von Finanzrisiken, der Bewertung von Derivaten und besonders mit der Entwicklung und Anwendung von Strategien zur Portfolio-Optimierung.

Pressemitteilung des Deutschen Instituts für Service-Qualität

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