Finanzkrise: Unternehmenskredite werden teurer

Eine Kreditklemme bei der Unternehmensfinanzierung mittelständischer Firmen aufgrund der weltweiten Finanzkrise ist in Deutschland zur Zeit nicht zu erwarten. Die Banken werden wichtigster Geldgeber bleiben. Allerdings müssen Industrie und Wirtschaft mit teureren Kreditkonditionen der Banken rechnen.

Dieses Fazit zog der Bundesverband Deutscher Unternehmensberater BDU e.V. zum Abschluss seiner gestrigen Fachkonferenz "Geld ohne Bank" in Düsseldorf, an der rund 100 Führungskräfte aus Finanzinstituten, Unternehmen und Beratungsgesellschaften teilgenommen haben.

Neben den höheren Zinssätzen der Banken werden auch deren Ansprüche an das Risikomanagement von Unternehmen steigen, so der BDU. Nur wer transparente Zahlen zum Unternehmen und dessen weiterer Entwicklung liefere, könne mit günstigen Krediten rechnen.

"Die Banken werden alles tun, um faule Kredite zu vermeiden", sagte Dirk Ley, stellvertretender Vorsitzender des BDU-Fachverbandes Finanzierung + Rating in Düsseldorf.

Die Finanzkrise werde auf der anderen Seite erheblich dazu beitragen, dass es zu einer Rückbesinnung auf die klassische Beziehung zwischen Banken und Mittelständlern komme. "Dabei muss auf beiden Seiten klar sein, wer in der Zusammenarbeit strategisch und kulturell zueinander passt."

Kapitalmarktorientierte Unternehmensfinanzierungen als Alternative oder Ergänzung zum Bankenkredit sind nach Einschätzung des Verbandes bereits seit einem Jahr kaum noch zu beobachten.

So sind beispielsweise standardisierte Mezzanine-Programme – dies sind Verbriefungen am Kapitalmarkt – zur Zeit nicht mehr zu platzieren.

Hinzu komme, dass bei dieser Finanzierungsform in den kommenden Jahren noch größere Probleme bei der Anschlussfinanzierung zu erwarten sind, weil der bisherige Anbieter das Produkt nicht mehr zur Verfügung stellt und dann risikoadäquate Zinssätze fällig werden, so Ley.

An deren Stelle würden in Zukunft vermehrt individuell gestaltete Mezzanine-Finanzierungen treten.

Pressemitteilung des BDU

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