Demografischer Wandel vernichtet Renditen

Laut einer UN-Studie wird die Weltbevölkerung von heute sechs auf ungefähr neun Milliarden im Jahr 2050 anwachsen. In Deutschland dagegen geht die Einwohnerzahl im selben Zeitraum voraussichtlich um ca. 15% zurück, während der Anteil der über 60-Jährigen auf 35% steigt.

Aufgrund dieser Entwicklung sorgen immer mehr Deutsche als Ergänzung zur staatlichen Rente privat fürs Alter vor. Doch die für Industrieländer typische Entwicklung gefährdet die Renditen der Anleger – insbesondere wenn sie bei der Altersvorsorge vorwiegend auf heimische Kapitalmärkte bauen. Als Konsequenz ist eine stärkere Orientierung an internationalen Finanzmärkten empfehlenswert.

Viele Anleger beginnen frühzeitig, für ihre Altersvorsorge zu sparen. Allerdings können drei Faktoren die Rendite erheblich schmälern: Erstens setzen besonders deutsche Sparer zu häufig auf Sicherheit. Würden sie ebenso in Aktien investieren wie US-Bürger, stiege ihre Rendite nach Berechnungen des Bundesverbandes Investment und Asset Management pro Jahr um rund 56 Milliarden Euro.

Ideal wäre es, in jungen Jahren risikoreiche Anlagen mit hohen Ertragschancen zu wählen und erst später in defensive Investments umzuschichten. Zweitens konzentrieren sich Anleger oft auf heimische Märkte, was zu einer begrenzten Risikostreuung des Depots führt. Dies schmälert die Rendite zusätzlich um knapp 1%, wie eine Untersuchung des Forschungsinstituts für Asset Management der RWTH Aachen ergab.

Hinzu kommt die demographische Entwicklung als drittes Phänomen: Junge Jahrgänge werden aufgrund der demographischen Entwicklung stärker für den Ruhestand sparen müssen. Im Rentenalter ist dann mit einem entsprechenden Vermögensverzehr zu rechnen.

Vor diesem Hintergrund ist von einer Renditebelastung in der Altersvorsorgekonzeption auszugehen, falls nur in Länder mit einer stark alternden Bevölkerung investiert wird. „Dass das Vermögenswachstum so dreifach hinter seinen Möglichkeiten bleibt, ist vielen überhaupt nicht bewusst“, erklärt Gerrit Weber, Leiter Produkte beim Commerzbank Private Banking. Was also tun?

Die Lösung liegt im Ausland

Eine Möglichkeit ist, stärker antizyklisch zu investieren. „Gerade Vermögende, deren Lebensabend bereits abgesichert ist, sollten ihren Spielraum besser nutzen. Sie können mit Blick auf ihre Erben an risikoreicheren Anlagen festhalten und ein Leben lang von höheren Chancen profitieren“, rät Weber.

Darüber hinaus sehen die Experten des Commerzbank Private Banking eine zweite Möglichkeit, um die durchschnittliche Rendite des Wertpapierdepots zu erhöhen: das verstärkte Investieren in Volkswirtschaften, die eine günstigere demografische Struktur haben. Eine Internationalisierung der Geldanlage bringt dem Einzelnen bessere Renditechancen.

Wachstumslokomotive Emerging Markets

Auf der Suche nach solchen Ländern fielen in der Vergangenheit vor allem die BRIC-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China) mit außergewöhnlichen Anlageerfolgen auf. Inzwischen gibt es weitere sogenannte Emerging Markets, die sich ähnlich positiv entwickeln – darunter Ägypten, Südafrika oder Indonesien. „Diese Länder sind deshalb so lukrativ, weil man mehrfach von globalen Megatrends profitieren kann“, so Weber.

Zu diesen Megatrends zählen etwa Bevölkerungswachstum und Urbanisierung. Daraus lassen sich interessante Investitionsmöglichkeiten ableiten: So entsteht beispielsweise ein höherer Bedarf an Agrarrohstoffen (Weizen, Raps etc.) und hochwertigen Nahrungsmitteln.

Gleichzeitig muss das begrenzte Land künftig effizienter genutzt werden – gute Aussichten für Anleger, die zum Beispiel in Hersteller hochwertiger Saat, Dünge- und Pflanzenschutzmittel investieren. Sind die Güter produziert, ergibt sich eine weitere Anlagemöglichkeit: Investitionen in Infrastrukturanlagen. Denn erst über Straßen, Flughäfen oder Telekommunikationsnetze gelangen die Produkte und Dienstleistungen zum Konsumenten.

Allesamt Argumente, die für eine Internationalisierung der Geldanlage sprechen und dem demografisch bedingten Renditeverlust in Deutschland vorbeugen können. „Nicht jedes Investment in aufstrebende Volkswirtschaften ist für die Vorsorge geeignet. Anleger sollten sich daher unbedingt ausführlich informieren und professionell beraten lassen“, rät Weber. Dann können Investitionen im Ausland ihren Teil dazu beitragen, den Lebensstandard im Alter zu halten.

Pressemitteilung der Commerzbank (Private Banking)

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