Studie: Öl und Benzin bleiben teuer

Nach Einschätzung der Deutschen Postbank AG müssen die Verbraucher sich auf anhaltend hohe Öl- und Benzinpreise einstellen. „Wir rechnen nicht mehr damit, dass der Preis für Rohöl auf Jahressicht unter achtzig Dollar je Fass sinken wird“, sagt Dr. Marco Bargel, der Chefvolkswirt der Postbank.

Für die Verbraucher sind das trübe Aussichten. Zwar hat der starke Euro die Wucht der Ölpreissteigerung etwas gemildert.

Dies könnte sich im weiteren Jahresverlauf aber ändern, wenn der Euro – wie von der Postbank erwartet – gegenüber dem Dollar abwertet. Marco Bargel:

„Die hohen Energiepreise treiben die Verbraucherpreise in die Höhe. Dies könnte zu dauerhaft hohen Inflationserwartungen und letztlich zu einer unerwünschten Lohn-Preis-Spirale führen.“

Seit Anfang 2007 hat sich Rohöl der Sorte Brent – gemessen in Dollar – um gut 67 Prozent verteuert. Es erreichte in den jüngsten Tagen ein Allzeithoch von knapp 100 Dollar je Fass.

Nach Einschätzung von Postbank Research dürfte der Preis im zweiten Quartal zwar etwas zurückgehen, danach aber auf hohem Niveau bleiben. In zwölf Monaten rechnet die Postbank immer noch mit neunzig Dollar je Fass. 

Mit insgesamt 2,2 Prozent sind die deutschen Verbraucherpreise im Jahr 2007 so stark gestiegen wie seit 1994 nicht mehr.

Abgesehen von der Mehrwertsteuererhöhung waren dafür vor allem kletternde Energiepreise verantwortlich. In Deutschland hat die Haushaltsenergie zusammen mit Kraftstoffen einen Anteil am Verbraucherpreiskorb von gut acht Prozent.

Die Preise für Haushaltsenergie und Kraftstoffe haben sich im Zuge der Ölpreisverteuerung im Jahr 2007 um 3,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr erhöht. Die Preise für Kraftstoffe sind dabei sogar um 4,1 Prozent gestiegen.

Nach Angaben des Mineralölwirtschaftsverbands hat sich Superbenzin im Jahr 2007 durchschnittlich um 4,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr verteuert.

Den größten Teil dieser Steigerung machen höhere Steuern aus. Gut 0,8 Prozentpunkte entfielen auf höhere Abgabepreise der Raffinerien und knapp 0,6 Prozentpunkte auf einen höheren Deckungsbeitrag.

Während sich der prozentuale Anteil der Steuern am Benzinpreis in den letzten Jahren aber vermindert hat, hat der Anteil des Preises, den die Abnehmer der Raffinerie zahlen, in den letzten Jahren zugenommen.

Entfielen Anfang 2004 knapp zwanzig Prozent des Benzinpreises auf diese Komponente, waren es im Januar dieses Jahres bereits dreißig Prozent.

Die vollständige Studie „Postbank Perspektiven“ für den März und zurückliegende Monate finden Sie auch im Internet unter www.postbank.de/research.

Pressemitteilung der Postbank

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