Kein Zinsaufschlag für Verzicht auf Kreditverkauf

Aufgrund von Medienberichten mehren sich auch bei der Debeka Bausparkasse die Anfragen verunsicherter Bausparer, die befürchten, dass ihre Darlehen verkauft werden könnten.

Dirk Grossmann, Sprecher des Vorstandes der Debeka Bausparkasse, beruhigt: „Wir haben bisher keine ordnungsgemäß bedienten Darlehen verkauft und werden dies auch in Zukunft nicht tun.

Das Vertrauen, das unsere Kunden in uns setzen, ist gerechtfertigt und wird von uns nicht enttäuscht werden.“ Zudem sei weder in seinem Haus noch in der Bausparbranche geplant, einen Zinsaufschlag von Kunden zu verlangen, die sich gegen den Verkauf ihrer Darlehen absichern möchten.

Im Hinblick auf die aktuelle Subprime-Krise erklärt Grossmann, dass die von Bausparkassen vergebenen Kredite unterdurchschnittlich ausfallgefährdet sind.

Die deutsche Finanzierungspraxis ist im Gegensatz zur amerikanischen auf Stabilität und Sicherheit ausgelegt. Spezialkreditinstitute wie die Bausparkassen vergeben keine Darlehen an bonitätsschwache Kunden ohne Eigenkapital und ohne ausreichende dingliche Sicherheiten.

Ein Subprime-Segment gibt es somit nicht. Aus den Folgen der allzu großzügigen Kreditvergabe in den USA sollte die EU lernen.

Grossmann verweist auf die kürzlich – vor allem durch den Einsatz der privaten Bausparkassen – abgewendete EU-Richtlinie zum Hypothekarkredit, die vermeintlich zum Wohle der Verbraucher und zur Steigerung des Wettbewerbs unter anderem die Abschaffung des deutschen Festzinsdarlehens und eine Ausweitung der Beleihungsmöglichkeiten gebracht hätte.

Dies wäre der erste Schritt für Darlehensnehmer, in eine Zinsfalle mit für den Einzelnen unkalkulierbaren Folgen zu tappen, so der Vorstandssprecher.

Was daran verbraucherfreundlich sei, der Gefahr einer ruinösen Verschuldung Vorschub zu leisten, erschließe sich ihm nicht.

Grossmann betont, dass neben einer Zinsbindung das Eigenkapital das wichtigste Element einer soliden Finanzierung ist. Es sollte mindestens 20 Prozent des benötigten Kapitals betragen.

Durch den geringeren Kreditbedarf ist eine mit ausreichendem Eigenkapital versehene Finanzierung nach Ablauf der Zinsbindung weniger anfällig für Zinserhöhungen.

Die Ausfallwahrscheinlichkeit von Darlehen mit Eigenkapitalunterlegung ist gegenüber 100-Prozent-Finanzierungen deutlich geringer.

Ein wesentlicher Anreiz für die frühzeitige Bildung von Eigenkapital ist die Bausparförderung. Grossmann weist darauf hin, dass die als zu teuer gescholtene staatliche Förderung des Bausparens circa 500 Millionen Euro im Jahr kostet, während die als Folge der Subprime-Krise auftretenden Verluste für den Steuerzahler und die deutsche Volkswirtschaft  in mehrstelliger Milliardenhöhe liegen.

Mit einem Bausparvertrag erwirbt der Bausparer zudem einen Anspruch auf ein Darlehen zu einem von vornherein festen Zinssatz.

Ein Zinsänderungsrisiko gibt es bei Bauspardarlehen somit nicht. Vor dem Hintergrund der krisengeschüttelten Finanzwelt betont der Vorstandssprecher der Debeka Bausparkasse außerdem, dass Bauspareinlagen durch die Mitgliedschaft der Bausparkassen in Einlagensicherungsfonds zu 100 Prozent abgesichert sind.

Pressemitteilung der Debeka-Gruppe

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