Fernreisen trotz Klimadebatte im Trend

Die Reiselust der Deutschen ist nach wie vor ungebrochen. Die Reiseausgaben stiegen im vergangenen Jahr um etwa 4 % auf den neuen Rekordwert von rund 61 Mrd. Euro.

Diese Zuwachsrate, so die Dresdner Bank, sei vor allem deshalb bemerkenswert, weil der private Verbrauch – ein wichtiger Indikator für das heimische Reiseklima – stagnierte.

Dies zeigt einmal mehr die große Bedeutung des Reisens für den Bundesbürger. Kein anderes Land gibt so viel Geld für Auslandsreisen aus wie Deutschland, schreiben die Volkswirte der Dresdner Bank in ihrer auf der CMT (Internationale Ausstellung für Caravan, Motor, Touristik) in Stuttgart vorgestellten Reisestudie.

Weltweite Reiseausgaben auf Rekordkurs

Die internationale Reisekonjunktur zeigte sich auch 2007 von ihrer sonnigen Seite. „Angetrieben von der weiterhin hohen Dynamik der Weltwirtschaft haben voraussichtlich die weltweiten Touristenankünfte 2007 mit einem Zuwachs auf fast 6 % einen neuen Rekordwert erreicht“, erklärte Hans-Peter Muntzke, Tourismusexperte der Dresdner Bank.

Damit lag die Wachstumsrate im vierten Jahr hintereinander spürbar über dem langjährigen Durchschnittswachstum von gut 4 %. Ähnlich dynamisch entwickelten sich die weltweiten Reiseausgaben, die mit einem Plus von 5 % in etwa so stark gewachsen sein dürften wie im Jahr zuvor.

Spanien, Österreich und Italien beliebteste Reiseziele

Zu den klaren Gewinnern zählten 2007 die Türkei und Ägypten. Beide Länder hatten im Jahr 2006 unter anderem durch Terroranschläge und den Ausbruch der Vogelgrippe drastische Einnahmerückgänge hinnehmen müssen.

„Neben den islamischen Ländern standen bei den Deutschen ungeachtet der Klimadiskussion einmal mehr Fernreisen hoch im Kurs“, sagte Muntzke.

Insgesamt wuchsen die Reiseausgaben der Deutschen in den außereuropäischen Ländern um rund 10 %, ihr Anteil an allen Reiseausgaben nahm auf mehr als 20 % zu.

Die beliebtesten Reiseziele der Deutschen blieben auch im Jahr 2007 Spanien, Österreich und Italien. Es zeigt sich aber, dass alle drei Reise-ziele in den letzten Jahren an Bedeutung verloren haben.

Wie erwartet, haben sich die Reiseeinnahmen in Deutschland im Jahr nach der Fußball-WM lediglich verhalten entwickelt. Insgesamt nahmen sie 2007 um etwa 1 % auf fast 26,5 Mrd. Euro zu.

Damit rangiert Deutschland auf dem siebten Platz der beliebtesten Reiseziele. Wichtig sind vor allem das Kulturangebot und die Wirtschaftskraft.

29 % aller ausländischen Ankünfte haben einen geschäftlichen Hintergrund, ein doppelt so hoher Anteil wie im europäischen Durchschnitt.

Touristikbranche mit Umsatzwachstum

Die Touristikbranche konnte 2007 mit einem Umsatzwachstum von rund 3 % auf gut 20 Mrd. Euro erstmals nach sechs Jahren wieder an das Rekordniveau von 2001 anknüpfen.

Zuwächse verzeichneten vor allem Fernreisen, Kreuzfahrten, Städtereisen und Wellness-Angebote. Auch das Segment der Bausteinreisen erwies sich als besonders wachstumsstark, während die klassische Pauschalreise stagnierte.

Die Reisebüros entwickelten sich mit einem Umsatzplus von 1,5 % erneut schwächer als die Veranstalter und blieben damit weit hinter den Umsatzzahlen des Rekordjahres 2000 zurück.

Pressemitteilung der Dresdner Bank AG

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