Verbraucherzentrale: Die Tricks der Telekommunikationsanbieter

Telekommunikationsanbieter werben mit Aktionsangeboten massiv um Neukunden – wohl wissend, dass sie dem darauf folgenden Ansturm häufig nicht gewachsen sind.

Verbraucher kündigen den Vertrag mit dem alten Anbieter oft selbst, nachdem sie einen neuen Anschluss bestellt haben.

Nicht selten warten sie dann wochen- oder monatelang vergeblich auf den neuen Anschluss. Um sich vor Ansprüchen zu schützen, greifen einige Firmen in die Trickkiste.

Wer bei einem Telefonanbieter eine Bestellung aufgibt, geht in der Regel irrtümlich davon aus, dass dadurch bereits ein Vertrag zustande kommt.

Übersehen wird, dass erst eine Annahmeerklärung oder ein entsprechend schlüssiges Verhalten des Anbieters zu einem Vertragsabschluss führt.

Letzteres ist zum Beispiel der Fall, wenn der Anbieter aufgrund einer Bestellung die für den Anschluss erforderliche Hardware dem Kunden zuschickt oder konkrete Termine für die Installation oder für die Lieferung nennt.

Der Trick besteht darin, dass dem Kunden beispielsweise nur der Zugang des Auftrags bestätigt wird, nicht aber der Auftrag selbst.

So wird der Bestellstatus aufrecht erhalten. Der Anbieter geht auf diese Weise noch keine vertraglichen Pflichten ein und schützt sich vor Ersatzansprüchen.

Der einzige Vorteil liegt für den Kunden darin, dass auch er noch nicht vertraglich gebunden ist.

Zieht der Kunde aber seine Bestellung zurück, um sich einen anderen Anbieter zu suchen, besteht die Anbieterseite auf Erfüllung des vermeintlichen Vertrages und damit verbundenen angeblichen Pflichten des Kunden, wie Gebühren­zahlungen, Einhaltung von Laufzeiten und Kündigungsfristen.

Das zeigen Erfahrungen aus der Beratungspraxis der Verbraucherzentrale.

Um zu klären, ob überhaupt ein Vertragsverhältnis besteht und welche Ansprüche gegen­Ã¼ber dem Anbieter geltend zu machen sind, können Verbraucher sich an die Rechts­beratung der Verbraucherzentrale wenden.

Perșnliche Beratung: dienstags von 10.00 Р16.00 Uhr, donnerstags von 10.00 Р19.00 Uhr und freitags von 10.00 Р14.00 Uhr. Preis: 15 Euro.

Telefonische Beratung: Mo., Di., Fr. 10.00 Р13.00 Uhr und Mi. 10.00 Р20.00 Uhr (1,86 Euro/Min. aus dem deutschen Festnetz, Mobilfunktarife k̦nnen abweichen).

Pressemitteilung der VZ Berlin

Ein Kommentar zu “Verbraucherzentrale: Die Tricks der Telekommunikationsanbieter”

  1. Primax

    Ich arbeite in der Telekommunikationsbranche.
    Verstehe nicht woher die Information kommt das der Kunde beim Anbieter meist selber kündigt.
    Wenn der Kunde von der Telekom zu Arcor,Alice etc. wechseln will, dann übernimmt die Kündigung der neue Anbieter (Arcor, Alice etc..). Der neue Anbieter beantragt dann die Rufnummerportierung und wartet bis der alte Anbieter den Termin nennt wann der übergang stattfindet. Bis zu diesen wechsel ist der Kunde noch beim alten Anbieter und ist nicht wochenlang ohne Telefon und/oder Internet.
    Problematisch sind meiner Meinung nach die Kunden die einen Neuanschluss wollen, die noch nichts zuhause haben. Der Neue Anbieter (Alice, Arcor etc…) muß bei der Telekom die Leitung bestellen und darauf warten das die Telekom dem neuen Anbieter dann einen Termin nennt wann der Telekomtechniker bem Kunden kommt um die Leitung freizuschalten. Das kann dann wochenlang dauern und solange ist der Kunde ohne Telefon und Internet.

    Der Rest scheint soweit zu stimmen.
    Manchmal gewährt der neue Anbieter ein Sonderkündigungsrecht bei zu langer Wartezeit ein.

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