Flächendeckende Einführung der Brustkrebs-Früherkennung in ganz Hessen

Die in Wiesbaden und zwei anderen Regionen seit 2001 modellhaft durchgeführten Brustkrebs-Frühuntersuchungen wurden 2006 zur Regelversorgung. Im April nimmt in Kassel die letzte der für Hessen projektierten Screening-Einheiten (SE) ihre Tätigkeit auf.

Damit ist die Mammographie-Vorsorgeuntersuchung landesweit flächendeckend sichergestellt. Aus Koordinationsgründen sind folgende Regionen in insgesamt sechs SE zusammengefasst:

Landkreis Bergstraße / Odenwaldkreis / Landkreis Darmstadt-Dieburg / Darmstadt Stadt / Landkreis Groß-Gerau SE 1: Dieburger Str. 29, 64287 Darmstadt Frankfurt Stadt / Main-Taunus-Kreis SE 2: Im Langgewann 6, 65719 Hofheim & Opernplatz 2, 60313 Frankfurt Wiesbaden Stadt / Rheingau-Taunus-Kreis / Hochtaunuskreis / Landkreis Limburg-Weilburg SE 3: Michelsberg 3, 65183 Wiesbaden & Hessenring 64, 61348 Bad Homburg sowie Mobile Einheit Landkreis Offenbach / Offenbach Stadt / Main-Kinzig-Kreis, Wetteraukreis SE 4: Kaiserstr. 145-147, 61169 Friedberg Lahn-Dill-Kreis / Landkreis Gießen / Landkreis Marburg-Biedenkopf / Vogelsbergkreis / Landkreis Fulda SE 5: Bahnhofstr. 7, 35037 Marburg & Rabanusstraße 11, 36037 Fulda sowie Mobile Einheit Landkreis Waldeck-Frankenberg / Schwalm-Eder-Kreis, Landkreis Hersfeld-Rotenburg / Werra-Meißner-Kreis, Kassel Stadt / Landkreis Kassel SE 6:Kassel

Terminvorschläge zur Durchführung des Screenings werden via „Zentrale Stelle Mammographie-Screening“ (ZSMS) per Post unterbreitet. Interessierte Frauen können aber auch eigeninitiativ über die Rufnummer 01 80 3 62 66 66 eine wohnortnahe Durchführung verabreden. Wozu „Mammographie-Screening“?

Ziel ist: Erkrankungsrisiken und eventuelle Tumorbildungen in der Brust sollen frühestmöglich erkannt und behandelt werden. Das ist maßgeblich für Nachhaltigkeit und Erfolgsaussichten der Behandlung. Die Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen, Dr. Margita Bert, lobte das nunmehr flächendeckende Angebot, forderte zur Teilnahme auf und appellierte: „Brustkrebs kann umso besser behandelt werden, je früher er erkannt wird.

Deshalb sollten alle in Frage kommenden Frauen im Alter ab 50 bis einschließlich 69 Jahre diese Chance wahrnehmen.“ Die das Screening durchführenden Einheiten gewährleisteten verantwortungsvolle Umsetzung der europäischen Behandlungsleitlinien auf höchstem Niveau. Angeboten wird dieser Check allen mit 1. Wohnsitz in Hessen gemeldeten Frauen.

Hierbei bewähre sich ein mit dem Datenschutz abgestimmtes und an die entsprechenden Jahrgänge adressiertes Mailing auf Basis amtlicher Meldestatistiken. Die Möglichkeit zur Mammographie erhalten die Frauen im Turnus von je zwei Jahren.

Beispielhafte Versorgung Dr. Andreas Braun, Leiter der Abteilung Verträge beim BKK Landesverband Hessen, lobte im Namen aller Gesetzlichen Krankenkassen (GKV) die Intention des Projekts: „In Hessen arbeiten Screening-Einheiten und qualifizierte Ärzte Hand in Hand.“ Das gewährleiste umfassende und lückenlose Versorgung.

Der Versorgungsbogen spanne sich nun vom Screening über die Diagnose samt aller notwendigen Behandlungen bis hin zur Nachsorge. Typisch nutzen erkrankte Frauen jedoch das eigens hierzu entwickelte Disease-Management-Programm (DMP). Auch hier tragen Referenzzentren mit gemeinsamen Fallkonferenzen zur wechselseitigen Information und effizienter Behandlung seitens der (Fach)Ärzte und Operateure bei.

Wissenschaftliche Begleitung Um die Erfolge des Screenings eindeutig belegen zu können, ist eine flankierende und vollständig anonymisierte Langzeitstudie vorgesehen. Deren Ergebnisse, so Prof. Dr. Jutta Peters, Programmverantwortliche Ärztin der Screening Einheit 2 in Frankfurt, seien zwar erst in einigen Jahren aussagekräftig.

Entscheidend jedoch sei, dass nun endlich der Startschuss falle, das „wohl umfangreichste Früherkennungsprojekt im Kampf gegen den Brustkrebs“ auch in Hessen flächendeckend zu etablieren. Organisatorische Vorarbeiten und Einrichtung der Screening Einheiten wurde federführend von der KV Hessen durchgeführt.

Sensibilisieren & Motivieren Wichtig, so Dr. med. Margrit Reichel vom Referenzzentrum Südwest, sei vor allem, „die Frauen für das Thema zu sensibilisieren“ und ihnen nahezubringen, „dass ab dem 50. Lebensjahr das Brustkrebsrisiko außerordentlich zunimmt und dass Symptomlosigkeit nicht in falsche Sicherheit wiegen solle.

Um Frauen möglichst aller Nationalitäten informieren zu können, stehen im Internet unter www.ein-teil-von-mir.de umfangreiche Informationen zur Verfügung. Hierzu gehören u.a. Begriffserläuterung sowie Hinweise zur Methode und Ethik des Screenings in muttersprachlicher Form (griechisch, italienisch, türkisch, kroatisch, russisch, polnisch).

Auch die Gesetzlichen Krankenkassen sowie die KV Hessen bieten im direkten Kontakt oder über ihre Internetseiten Rat, Auskunft und Downloads an.

Pressemitteilung der BKK Enka

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