Papilio tourt durch NRW

Barmer und Ministerium für Schule und Weiterbildung in Nordrhein-Westfalen starten in Wuppertal Aufklärungskampagne zur frühzeitigen Sucht- und Gewaltprävention.Das Kindergarten-Präventionsprogramm Papilio geht mit der Augsburger Puppenkiste auf Tournee durch Nordrhein-Westfalen.

13 Städte stehen auf dem Plan, der Auftakt wurde heute in Wuppertal gemacht. Das Programm zur frühzeitigen Sucht- und Gewaltprävention wird von dem beta Institut für angewandtes Gesundheitsmanagement in Kooperation mit der Barmer, der betapharm Stiftung und dem Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen präsentiert. Ziel der Partner ist es, das Programm in den kommenden Jahren flächendeckend in Nordrhein-Westfalen umzusetzen.

Die Chancen präventiver Maßnahmen sind dann besonders groß, wenn sie möglichst frühzeitig einsetzen. Da ein Großteil der Kinder im vorschulischen Alter über den Lebensraum Kindergarten erreicht werden kann, ist dies ein nahezu idealer Ort der Gesundheitsförderung, begründet der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Barmer, Klaus H. Richter, das umfassende Engagement der Barmer. Kinder stark zu machen, ihr Selbstwertgefühl zu fördern, seien wichtige Bausteine für eine wirksame Sucht- und Gewaltprävention. Es komme darauf an, spielerische Lernerfahrungen zum Thema Gesundheit zu vermitteln und eine positive und gesunde Entwicklung zu fördern.

Erzieherinnen und Erzieher nehmen in der Prävention eine Schlüsselrolle ein. Sie sollen dabei unterstützt werden, den Kindergarten als gesunden Lebensraum zu gestalten. Zuvor hatte die Wuppertaler Bürgermeisterin Silvia Kaut Papilio als sorgfältig entwickeltes Programm gewürdigt, das darauf baut, die sozialemotionale Kompetenz von Kindern zu fördern und Verhaltensprobleme zu reduzieren, um ihnen das nötige „Handwerkszeug“ mitzugeben, den Risiken von Sucht und Gewalt entgegenzutreten. Dies sei eine wichtige Aufgabe, die weit über die gesundheitliche Prävention hinausgehe.

Wer heute Kinder gegen Sucht und Gewalt schützen will, muss früh anfangen. Das Programm Papilio wird von der Erzieherin als zentraler Vermittlungsperson im Kindergarten durchgeführt, denn dort ist der ideale Ort, um Kinder so zu fördern, dass sie keine Verhaltensstörungen entwickeln, erläutert Heidrun Mayer, Projektleiterin Papilio des beta Instituts Augsburg. Verhaltensstörungen wiederum seien nach internationalen wissenschaftlichen Erkenntnissen der zentrale Risikofaktor für Sucht und Gewalt im Jugendalter.

Diesen Gedanken unterstreicht auch Klaus Spenlen, Ministerialrat im Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen: Wir sollten frühzeitig in die Gesundheit unserer Kinder investieren, womit wir zugleich ihre Bildungs- und Entwicklungschancen fördern. Aus unserer Sicht ist das Programm Papilio dafür hervorragend geeignet.

Papilio ist ein Präventionsprogramm für Kindergärten. Mit seinem wissenschaftlich fundierten, entwicklungspsychologischen Ansatz kann Papilio die häufig gestellte Frage beantworten: Wie kann man Sucht und Gewalt vorbeugen? Das Programm fördert nachweislich die sozial-emotionalen Kompetenzen und reduziert Verhaltensauffälligkeiten. Es macht Kinder damit stark gegen Sucht und Gewalt. Das Programm wurde vom beta Institut, Augsburg mit Unterstützung der betapharm Stiftung entwickelt.

Augsburger Puppenkiste vermittelt Gefühle

Die berühmten Marionetten der Augsburger Puppenkiste transportieren die Kernbotschaft von Papilio: Im Stück „Paula und die Kistenkobolde“ vermitteln sie den Kindern den Umgang mit Gefühlen, ein wichtiger Schritt in der sozial-emotionalen Entwicklung und deshalb wichtiger Baustein im Papilio-Programm. Auf die jeweils drei Aufführungen der Puppenkiste in einer Stadt folgt eine umfangreiche Präsentation des Programms Papilio für Erzieherinnen, Kindergartenfachleute und Politiker.

Das Programm Papilio

Das Besondere am Programm Papilio ist seine Alltagstauglichkeit: Es lässt sich in jedem Kindergarten einführen und fügt sich in den täglichen Ablauf ein. Seine Wirksamkeit ist wissenschaftlich bewiesen.

Papilio setzt auf drei Ebenen an: Kinder, Erzieherinnen und Eltern. Für die Kinder gibt es drei Maßnahmen:

  • Mit „Paula und die Kistenkobolde“ lernen die Kinder die grundlegenden Gefühle Traurigkeit, Zorn, Angst und Freude kennen, personifiziert durch die Kobolde Heulibold, Zornibold, Bibberbold und Freudibold.
  • Beim „Spielzeug-macht-Ferien-Tag“ spielen die Kinder einmal pro Woche ohne herkömmliches Spielzeug und lernen so, sich kreativ mit sich selbst und anderen zu beschäftigen.
  • Beim „Meins-deinsdeins-unser-Spiel“ steht die gegenseitige Unterstützung beim Einhalten von gemeinsam vereinbarten sozialen Regeln im Vordergrund.

In den kommenden Jahren sollen circa 2000 Erzieherinnen und Erzieher in Nordrhein-Westfalen qualifiziert werden, das Programm in Kindertageseinrichtungen durchzuführen. Die ersten werden bei der jetzigen Tour geschult. Dabei werden die Eltern aktiv eingebunden. Weitere Informationen unter http://www.papilio.de/.

 

Pressemitteilung der Barmer

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