LBBW und Balda informieren in Budapest über ABS-Transaktionsmöglichkeiten

Die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) hat im Mai 2006 erstmalig eine ABS-Transaktion mit einem ungarischen Unternehmen, der Balda Solutions Hungaria Kft., einem Tochterunternehmen der Balda AG, arrangiert. Diese Transaktion stellt die erste ABS-Struktur dar, bei der eine ungarische Gesellschaft ihre Forderungen aus Lieferungen und Leistungen über den Kapitalmarkt finanziert. Sie ist auf sieben Jahre und einen Rahmen von 60 Millionen Euro ausgelegt. „Für ungarische Unternehmen können derartige Finanzierungswege, flankiert durch die zum Jahreswechsel 2006/07 anstehende ABS-freundlichere Gesetzesnovellierung, eine sehr attraktive Alternative darstellen“, referierte Volker Meissmer, Leiter Securitizations der LBBW, am Freitag vor Pressevertretern in Budapest.

Zoltan Urban, Leiter der LBBW-Repräsentanz in Budapest, konnte bei dieser Veranstaltung mit Volker Meissmer von der LBBW und Volker Brinkmann, dem Finanzvorstand der Balda AG, zwei Experten präsentieren, die nicht nur allgemein über die innovative Finanzierungsform der Forderungsverbriefung informierten, sondern die auf Basis der gemeinsamen Transaktion auch über konkrete Erfahrungen berichten konnten.

Eine der ersten Off-Balance-Transaktionen unter IFRS

„Noch vor Monaten schien ein solches Verbriefungsgeschäft in Ungarn nicht möglich zu sein. Die erstmalige Realisierung einer solchen Transaktion zeigt jedoch, dass hier neue Wege möglich und für alle Beteiligten durchaus attraktiv sind“, erklärte Meissmer. Zu Entstehung und Ausgestaltung der Transaktion führte er weiter aus: „Nach Rücksprache mit der Ratingagentur Moody’s und auf Basis eigener Recherchen haben wir gemeinsam mit der Balda AG diese erste ungarische Trade Receivables Transaktion strukturiert. Dabei haben wir unter Berücksichtigung der entsprechenden internationalen, rechtlichen Anforderungen und der damit verbundenen ABS-Besonderheiten eine der ersten Off-Balance-Transaktionen gemäß den Vorschriften des neuen International Financial Reporting Standards, kurz IFRS, entwickelt.“

Die dabei gewonnenen Erfahrungen will die LBBW auch künftig nutzen und in weitere derartige Transaktionen – speziell auch in Ungarn – einfließen lassen. „Hierbei wollen wir uns auf Kunden der LBBW sowie auf ausgewählte Adressen mit investmentgrade-äquivalentem Unternehmensrating fokussieren. Das laufende verbriefbare Forderungsportfolio sollte dabei pro ABS-Transaktion rund 20 Millionen Euro betragen“, erklärte Meissmer.

Balda als starker Partner

Partner dieser ABS-Transaktion ist der weltweit operierende Balda-Konzern, der seinen Sitz in Bad Oeynhausen (Nordrhein-Westfalen) hat. Das Leistungsportfolio des gut 8.000 Mitarbeiter zählenden Konzerns, der im Jahr 2005 eine Bilanzsumme von knapp 350 Millionen Euro auswies, umfasst die Entwicklung, Fertigung und Veredelung von Präzisionskomponenten aus Hochleistungskunststoffen für die Bereiche Infocom, Automotive, Medical sowie artverwandte Märkte.

„Der Balda-Konzern hat durch diese Transaktion seine europäischen Forderungen verbrieft. Eingeschlossen sind dabei nicht nur die Forderungen der Balda Solutions Hungaria, sondern auch Forderungen von drei deutschen Tochtergesellschaften“, erläuterte Balda-Finanzvorstand Volker Brinkmann im Rahmen des Gesprächs. „Durch den Verkauf der Forderungen im Rahmen der ABS-Transaktion ist es uns möglich, diese Forderungen aus der jeweiligen Gesellschaftsbilanz herauszubuchen und damit die für das Unternehmensrating tendenziell positive Wirkung einer Bilanzverkürzung zu erzielen. Für uns ist dies eine attraktive Option, mit der wir uns langfristig unsere Finanzierungsstruktur ganz speziell in der Region Europa gesichert und ausgebaut haben.“

 

Pressemitteilung der LBBW

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