Familiensplitting statt Ehegatten-Splitting

Der Familienforscher Hans Bertram hat die Bundesregierung aufgefordert, das Ehegatten-Splitting durch ein Familiensplitting zu ersetzen, bei dem der Umfang des Steuernachlasses von der Kinderzahl abhängt.

Das würde zur Logik des neuen Unterhaltsrechts passen, das stärker auf die Förderung der Kinder als der Ehe setze, erklärt Bertram in der ZEIT. Nach der von Bundesjustizministerin Brigitte Zypries geplanten Reform hat die Unterhaltspflicht von Geschiedenen gegenüber Kindern Vorrang vor der Versorgung der Ex-Partner.

Sind in einer neuen Partnerschaft Kinder zu versorgen, kann dies geringere
Unterstützung für geschiedene Ehepartner bedeuten. Bertram glaubt, der Gesetzentwurf sei „nah dran an der Vorstellungswelt der jungen Generation“.

Der Professor für Soziologie an der Humboldt-Universität zu Berlin sagt: „Durch das Gesetz wird von beiden Eltern mehr ökonomische Unabhängigkeit erwartet. Ich vermute aber, dass die meisten Frauen und Männer genau das auch von sich selbst erwarten. Möglicherweise ist der Wandel des Unterhaltsrechts ein zusätzlicher Anreiz, sich beruflich so zu etablieren, dass im Falle einer Scheidung keinem von beiden die Sozialhilfe droht.“

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