Antiallergika können Reaktionsfähigkeit am Steuer beeinflussen

Endlich: Nach den nasskalten und dunklen Wintermonaten kündigt sich in diesen Tagen der Frühling an und bringt mit seinen ersten wärmeren Sonnenstrahlen Bäume und Blumen zum Blühen. Herrlich! Doch was des einen Freude, ist des anderen Leid. Denn wenn die Natur langsam aus ihrem Winterschlaf erwacht, beginnt für viele Menschen auch wieder die Heuschnupfensaison. Die Folgen: Niesen, Schnupfen, Augenjucken oder sogar Husten und Atemnot. Der Griff zur schnellen Hilfe aus der Apotheke ist meist naheliegend, schließlich muss das Leben einigermaßen erträglich weiter gehen. Also: Pille einschmeißen und ab ans Steuer in Richtung Büro oder zum nächsten Termin. Doch Achtung: Neben den vielfach bekannten, verkehrsrelevanten Medikamenten -z.B. Tranquilizer oder Hypnotika -, können auch Antiallergika zu Benommenheit, Schwindel, Müdigkeit sowie Wahrnehmungsstörungen führen. De facto ist man dann fahrunfähig und hat nichts mehr am Steuer verloren.
„Viele Autofahrer wissen das erschreckender Weise gar nicht, weil sie Medikamente einnehmen, ohne sich vorher den Beipackzettel durchzulesen. Darin steht die Warnung meist schwarz auf weiß“, erläutert Bernd Schmitz vom Direktversicherer ONTOS. So kommt es denn auch zu dem erschreckenden Ergebnis, dass mittlerweile jeder vierte Unfall auf deutschen Straßen nach der Einnahme von Medikamenten passiert. Und spätestens dann schützt ein „Hab ich nicht gewusst“ vor Strafe nicht. Hier ist die Rechtssprechung gnadenlos und sehr eindeutig: „Wer Medikamente einnimmt und sich danach ans Steuer setzt, ohne den Hinweis auf mögliche Beeinträchtigungen der Fahrtüchtigkeit durch das Medikament zu beachten, handelt unverantwortlich und damit grob fahrlässig“, entschied das Oberlandesgericht Köln (Az.: VersR 86,229). Das bedeutet: Für die Kaskoversicherung besteht keine Leistungspflicht, wenn der Unfall durch Medikamenteneinfluss verursacht wurde. Der Fahrer muss seinen Schaden aus eigener Tasche zahlen. Und wenn es ganz dicke kommt, drohen außerdem Bußgeld, Fahrverbot und im schlimmsten Fall sogar eine Freiheitsstrafe.
Also: Vor Medikamenteneinnahme lieber den Arzt oder Apotheker fragen. Im Zweifelsfall das Auto stehen lassen und auf Busse, Bahnen oder Taxi umsteigen. Dann ist man garantiert auf der sicheren Seite und kommt im übrigen auch ans Ziel.
Pressemitteilung von ONTOS

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