Das Bezahlen mit Kreditkarte könnte schon im nächsten Jahr teurer als die Barzahlung oder Zahlungen mit der ec-Karte werden. Mastercard will zukünftig Einzelhändlern, Gastronomie und Dienstleistungsunternehmen erstmals erlauben, von ihren Kunden einen Preisaufschlag für Zahlungen mit der Kreditkarte zu erheben.
Nach der so genannten Barzahlungsklausel müssen Händler die gebühren von 1,5 bis vier Prozent des Umsatzes bisher selbst tragen. Sie dürfen den Kartenzahler nicht gegenüber Barzahlern benachteiligen. Wie die „Financial Times Deutschland“ berichtete, kippt Mastercard diese Klausel in den Verträgen mit den Händlern.
Die EU-Kommission wirft Mastercard schon seit längerem vor, vom Handel zu hohe Gebühren für
zahlungen zu verlangen. Im Oktober 2003 hatte die EU-Kommission Mastercard nochmals ermahnt, die Kosten für den Handel zu senken. Zudem hoffe Mastercard dadurch auf eine höhere Akzeptanz beim Handel.Experten rechnen allerdings nicht damit, dass viele Händler Gebühren für die
zahlungen einführen werden. Selbst Mastercard rechnet nicht damit, dass der Handel zusätzliche Gebühren erhebt. Da auch die Bargeldhaltung durch die Barzahlung hohe Kosten verursache, ohne dass dafür Gebühren verlangt werden.VISA Europe gab bekannt, vorerst an der Klausel festhalten zu wollen. Hier sind also ebenso wenig zusätzliche Gebühren zu erwarten wie bei der in Deutschland beliebtesten Zahlungsvariante per EC-/Maestro-Karte. Hier spart auch der Handel: Es fallen lediglich Gebühren in Höhe von nur 0,3 Prozent des getätigten Umsatzes an.