Konsumentenkredite in Höhe von 8,7 Milliarden Euro an private Haushalte – Finanzspritze oder Schuldenfalle?

Pressemitteilung der NetBank:

 

Vorsicht bei Lockangeboten

Der Deutschen liebstes Kind ist bekanntlich das Auto. Demzufolge werden laut dem Banken fachverband Ratenkredite am häufigsten für den Autokauf aufgenommen. Daneben dient ein Kredit in den meisten Fällen zur Finanzierung von Möbeln, Küchen und Haushaltsgeräten sowie Unterhaltungselektronik und Computern. Das Ersparte reicht für derartige Anschaffungen häufig nicht aus und Verwandte oder Freunde um Geld zu bitten, ist vielen Menschen unangenehm. Der Gang zur Bank dagegen fällt oft leichter – zumal diese das Geld zu scheinbar guten Konditionen anbietet. Häufig erhalten Verbraucher jedoch nicht den günstigen Zins, mit dem die Kreditinstitute in ihren Schaufenstern werben. Dass der Satz je nach Bonität, Kreditsumme und Laufzeit enorm variieren kann, erfährt der Kunde erst, wenn der Bankberater ihm den schon unterschriftsreifen Kreditantrag präsentiert.

Im Fachjargon spricht man hier vom so genannten bonitätsabhängigen Kredit. Die Bonität drückt die Kreditwürdigkeit eines Kreditnehmers aus. Sie setzt sich aus unterschiedlichen kreditrelevanten Daten wie z. B. bereits aufgenommenen Krediten, übernommenen Bürgschaften oder bisherigen Unregelmäßigkeiten bei Tilgungen zusammen und wird von den Bankinstituten u. a. bei der Schufa abgerufen. Letztendlich kommen bei dieser Form der Kreditvergabe nur Kunden mit bester Bonität in den Genuss des beworbenen Zinssatzes. „Bei der NetBank verzichten wir bewusst auf eine derartige Konditionierung. Wir wollen das Kreditgeschäft transparent und gerecht gestalten. Deshalb bieten wir all unseren Kunden den gleichen günstigen Zinssatz“, erläutert Ralf Bloß, IT- und Finanzvorstand der NetBank.

Gute Verhandlungsposition durch selbstbewusstes Auftreten

Oft unterscheiden sich die Konditionen der Bankinstitute erheblich. Um den günstigsten Kredit zu finden, ist es ratsam, mehrere Angebote von verschiedenen Kreditinstituten einzuholen und zu vergleichen. „Häufig wird vergessen, dass die Bank nach wie vor ein Dienstleister ist und Kunden keine Bittsteller sind. Verbraucher sollten viel selbstbewusster auftreten und sich ihrer Rolle als Kunde bewusst sein“, empfiehlt Thomas Hagen von der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein. Dazu gehört auch, dass Kreditinteressierte bei der bloßen Einholung von Angeboten nicht unbedingt ihren Namen oder andere persönliche Daten preisgeben müssen. In der Regel benötigen Banken , die bonitätsabhängige Kredite anbieten, diese Angaben, um bei der Schufa die Bonität des Kunden zu erfragen und die entsprechenden Konditionen zu berechnen. Mehrere solcher Anfragen können jedoch das eigene, so genannte „Scoring“ bei der Schufa verschlechtern. Dies führt unter Umständen dazu, dass eine Bank bei der nächsten Kreditaufnahme einen höheren Zinssatz veranschlagt. „Ein Verbraucher, der sich lediglich über Kreditkonditionen informieren möchte, kann der Bank stattdessen vorschlagen, ihm drei Angebote mit unterschiedlich angenommenen Bonitäten zu erstellen. Da der Kunde durch dieses Vorgehen anonym bleibt, wird auch seine Bewertung bei der Schufa nicht beeinflusst“, so Hagen.

Nominale und effektive Zinsen – sicher im Banklatein

Anbieterabhängige Bedingungen sind nur ein Beispiel dafür, wie undurchsichtig Kreditangebote für Verbraucher sein können. Auch fremde Begrifflichkeiten erschweren den Vergleich. Dazu gehört z. B. die Unterscheidung der Banken zwischen nominalen und effektiven Zinsen. Bei der Bestimmung der Zinshöhe sollten Kunden sich generell am effektiven Jahreszins orientieren, da dieser die tatsächliche jährliche Zinsbelastung darstellt. Seit einigen Jahren sind die Kreditinstitute verpflichtet, neben dem Nominalzins auch den Effektivzins auszuweisen. Der Effektivzins setzt sich im Wesentlichen aus dem Nominalzins und eventuellen Bearbeitungsgebühren zusammen.

Restschuldversicherung – keine Pflicht

Wenn es um die reale Zinsbelastung des Verbrauchers geht, kommt immer wieder die Restschuldversicherung ins Spiel. Mit einer Restschuldversicherung sichert sich der Kreditnehmer gegen eine mögliche Zahlungsunfähigkeit ab, die z. B. bei unvorhergesehener Arbeitsunfähigkeit oder Arbeitslosigkeit eintreten könnte. Manche Institute binden diese Versicherung obligatorisch an ihre Kreditvergabe. Die oft hohen Abschlussgebühren führen jedoch dazu, dass sich die Kreditkonditionen trotz günstigem Zinssatz enorm verschlechtern. Auch hier entsprechen die endgültigen Kosten dann meist nicht dem beworbenen Angebot. „Um solche Irrtümer von vorneherein zu vermeiden, sollten Kreditinstitute verbindliche Zusatzversicherungen mit in die Darstellung ihres Effektivzinses einbeziehen,“ fordert Hagen. Nur so könne die notwendige Transparenz gegenüber dem Verbraucher gewährleistet werden. Das heißt jedoch nicht, dass man eine Restschuldversicherung per se ablehnen sollte. Abhängig von der persönlichen Situation und der Risikoneigung des Kreditnehmers kann sie durchaus eine sinnvolle Absicherung sein. „Jeder muss für sich entscheiden, wie hoch zum Beispiel das Risiko ist, arbeitslos zu werden und die Raten nicht mehr tilgen zu können. Deshalb bieten wir unseren Kunden auch an, sich bei der Kreditaufnahme gleichzeitig gegen Zahlungsausfälle zu versichern – ohne sie jedoch dazu zu verpflichten“, beschreibt Bloß die Vorgehensweise der NetBank.

Finanzielle Überlastung vermeiden

Vor der Kreditaufnahme sollte sich ein Verbraucher genau überlegen, ob er die monatliche finanzielle Belastung tragen kann. Aktuelle Schufa-Zahlen machen die Gefahr der Überschuldung deutlich: Insgesamt sind in Deutschland rund drei Millionen Haushalte überschuldet oder überschuldungsgefährdet. Überschuldet ist ein Haushalt dann, wenn sein Einkommen nach der Kredittilgung nicht ausreicht, um den Lebensunterhalt zu bestreiten. Der Anteil der Bürger, die Schwierigkeiten bei der Rückzahlung von Krediten haben, ist zwischen 2004 und 2005 von 6,5 auf knapp 7,3 Prozent gestiegen.¹ Um eine finanzielle Überlastung zu verhindern, prüft die NetBank bereits im Vorfeld, ob sich ein Verbraucher den Kredit tatsächlich leisten kann. Ist dies nicht der Fall, handelt die NetBank konsequent im Sinne des Verbrauchers und lehnt seinen Kreditantrag ab.

¹ Quelle: SCHUFA Schuldenkompass 2006.

Teure Kredite ablösen und bares Geld sparen

Auch wer bereits einen Kreditvertrag abgeschlossen hat, profitiert davon, wenn er sich über aktuelle Konditionen informiert. So sollte regelmäßig geprüft werden, ob es ein besseres Angebot gibt oder man gar mehrere laufende Finanzierung en wie den Dispositionskredit, die Kreditkartenbelastung oder den Autokredit auf einen günstigeren Kreditvertrag umschulden kann. Vor allem aufgrund des derzeit immer noch niedrigen Zinsniveaus können Verbraucher, die ihre Kredite

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