„Nur Führungsanspruch reicht uns nicht“

Ein Wochenende, neun Vorstände, 38 Bewerber. Ursprünglicher Gedanke der Recruiting-Veranstaltung NEXT: Jedes Vorstandsmitglied der Allianz Deutschland sucht sich je einen erstklassig qualifizierten Mentee aus, um diese mittelfristig im Topmanagement des Unternehmens zu etablieren. Am Ende des Events stand dann eine weit größere Zahl an Kandidaten im Raum, die für mögliche Top-Führungsaufgaben in Frage kommen. Dr. Wolfgang Brezina, Personalvorstand der Allianz Deutschland AG und einer der Initiatoren des NEXT-Programms im Interview über Spitzenkandidaten, Führungsanspruch und die Bedeutung eines handgezeichneten Organigramms in seiner eigenen Karriere.

 

Allianz SE
München, 07.03.2014

Dr. Wolfgang Brezina: „Ich finde es gut, wenn der Mentee vor eine Aufgabe gestellt wird, die er sich selbst erst einmal nicht zutraut.“

Dr. Brezina, Sie haben ein ganzes Wochenende geopfert, um künftige Führungskräfte der Allianz Deutschland kennenzulernen. Waren Sie zufrieden?

 

Definitiv. Zunächst einmal hat es Spaß gemacht, sich in ungezwungener Atmosphäre mit diesen hochtalentierten jungen Menschen auszutauschen. Auch das Ergebnis kann sich sehen lassen: Viele der Teilnehmer konnten überzeugen, so dass wir letztlich mehr Verträge anbieten werden als zunächst geplant.

 

Ist NEXT eine alleinstehende Maßnahme im Wettbewerb um die besten Talente oder gab es ähnliche Initiativen schon vorher?

 

Dieses Format haben wir erstmalig durchgeführt. Wir wollen erst einmal Erfahrungen mit dieser Recruiting-Methode sammeln, werden das im Nachgang bewerten und entscheiden, ob wir eine derartige Veranstaltung noch einmal durchführen.

 

Welche Erwartungen haben Sie an die Mentees?

 

Es handelt sich hierbei um ein Recruiting-Event für unser Topmanagement. Da erwarten wir durchaus Flexibilität von den Kandidaten, sowohl was die Aufgabenfelder angeht, als auch was den Einsatzort betrifft. Führungsanspruch sollten sie zeigen, aber auch das Feedback ihrer Mentoren einfordern. Wir dürfen nicht vergessen, dass sich hieraus ressortübergreifende Karrieren entwickeln sollen, damit die Kandidaten für künftige Aufgaben am Ende breit aufgestellt sind.

 

Sie sind selbst ebenfalls Mentor – gab es eine Situation, bei der es „Klick“ gemacht hat und Sie wussten: Dieser Kandidat ist es?

 

Von einem einzigen Klick kann man in diesem Zusammenhang nicht sprechen, es ist vielmehr eine Summe der Klicks. Hat der Kandidat in der Gruppe auf natürliche und integrierende Weise die Führung übernommen? Wie ist die Qualität seiner analysierten Inhalte? Ist er oder sie in der Auseinandersetzung mit den anderen ausreichend kooperativ, um unterschiedliche Meinungen zusammenzubringen? Reiner Führungsanspruch reicht uns an dieser Stelle nicht aus.

 

Wissen Sie schon, welchem Vorstand Sie welchen Kandidaten zuteilen?

 

Noch nicht. Wir haben die Aspiranten als Gremium ausgewählt. Jeder sollte hier einverstanden sein und das ist uns nie schwergefallen. Bei unserem ressortübergreifenden Ansatz in der Führungskräfteentwicklung gehört es übrigens dazu, dass getauscht wird und sich jeder Mentee in mehreren Feldern bewähren soll.

 

Gab es eine Zeit, für die Sie sich selbst einen Mentor gewünscht hätten?

 

Ich hatte großes Glück, da ich stets Vorgesetzte hatte, die mich gefördert haben. Das habe ich selbst seinerzeit nicht bewusst als Mentorship wahrgenommen, aber im Nachhinein betrachtet war das schon vergleichbar.

 

Wenn Sie zurückdenken an die Zeit, als Sie noch kein Vorstand waren. Welche Tipps von einem Mentor hätten Sie sich gewünscht, um Sie optimal auf die bevorstehenden Aufgaben vorzubereiten?

 

Tipps nicht direkt, aber ich finde es gut, wenn der Mentee vor eine Aufgabe gestellt wird, die er sich selbst erst einmal nicht zutraut. Ich habe lange Zeit im Controlling gearbeitet, und konnte es mir nicht vorstellen auch nur drei Millimeter daneben tätig zu sein. Damals leitete ich eine Abteilung mit zehn Mitarbeitern. Von einem Tag auf den anderen hatte ich eine neue Rolle: Ich übernahm den Bereich Operations mit 2000 Mitarbeitern. Mir war damals mulmig zumute. Ich dachte erst, es handle sich um ein Missverständnis. Unter dem Tagesordnungspunkt „Verschiedenes“ eröffnete mir mein damaliger Chef mit einem Organigramm, das er spontan zeichnete, wo er meine neue Position sehen würde. Diesen Zettel habe ich bis heute aufbewahrt.

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Diese Aussagen stehen, wie immer, unter unserem Vorbehalt bei Zukunftsaussagen:
 

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Ulrich Hartmann
Allianz Deutschland AG
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  Mehr Informationen Das NEXT Recruiting Programm der Allianz Interview mit Dr. Alexander Vollert im Vorfeld zu NEXT

Pressemitteilung Allianz ( Allianz SE
München, 07.03.2014 )

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