Versicherer schützen Anlagen

Bisher hat sich das regulative System der deutschen Versicherungswirtschaft in der Finanzkrise bewährt, dennoch sind die Versicherungsunternehmen nicht immun gegen die indirekten Auswirkungen der Krise. Im Rahmen ihrer Kapitalanlagen halten sie Forderungen gegenüber dem Bankensektor und sind so indirekt vom Abschreibungsbedarf oder Liquiditätsproblemen einzelner Banken betroffen. Die niedrige Zinsentwicklung und der schwache Aktienmarkt können sich langfristig negativ auf die Anlagen der Versicherungen auswirken, so dass viele Häuser ihre Anlagenpolitik überprüfen.   Auf der 9. Handelsblatt Jahrestagung „Kapitalanlagestrategien für Versicherungen und Versorgungseinrichtungen“ (7. und 8. Juli 2009, München) diskutieren Anlageexperten über die Auswirkungen der Finanzkrise auf die Anlagepolitik ihrer Unternehmen und stellen Anpassungen im Risikomanagement und bei Bewertungsfragen vor. Dr. Wolfram Gerdes (Württembergische Versicherung AG) erläutert Risiken aus Deflation und Inflation und geht auf die Auswirkungen des aktuellen Zinsumfeldes auf die Kapitalanlagepolitik ein.   Da die Aktienquote der deutschen Versicherer im Branchendurchschnitt unter acht Prozent liegt, hat der Kursverfall an den Aktienmärkten nur geringe Auswirkungen auf Versicherungen. Henning Mettler (Concordia Versicherungs-Gesellschaft a.G.) geht der Frage nach, ob sich Aktien als Asset Klasse für Versicherer noch lohnen und stellt Konsequenzen aus der Krise für das Asset Management vor.   Um die Kontrolle der einzelnen Banken, Versicherungen und Börsen zu ergänzen, hat die EU-Kommission eine europäische Aufsicht über das gesamte Finanzsystem vorgeschlagen. Als Frühwarnsystem soll ein europäischer Rat für Systemrisiken über alle Sektoren wachen und gegebenenfalls die Mitgliedsstaaten warnen. Bereits im Juni werden die Vorschläge beraten und bis Ende des Jahres sollen Gesetzesvorschläge gemacht werden. Die aufsichtsrechtlichen, steuerlichen und bilanziellen Herausforderungen für die Anlagepolitik erläutert unter anderem Dr. Volker G. Heinke (Versorgungskasse KZVK/VKPB). Er geht auf die Auswirkungen der Rechnungslegungsvorschriften IAS/IFRS und Solvency II auf die Kapitalanlagepolitik ein.   Neben Fragen des Risikomanagements erläutern die Experten, welche Produkte angesichts der Krise für Versicherer noch interessant sind. Dr. Uwe Siegmund (R+V Versicherung AG) hinterfragt Credits und Frank Nieresel (Swiss Life Asset Management) geht auf Bonds ein. Den Markt für Verbriefungen stellen Jean-Louis Monnier (Swiss Re Capital Markets Limited) und Henning Ludolphs (Hannover Rückversicherungen AG) vor.
(Pressemitteilung der EUROFORUM)

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