Heizkosten in Rostock

Noch nie mussten die Rostocker so tief in die Tasche greifen, um die Kosten für die Beheizung ihrer Wohnungen aufzubringen.

Das Jahr 2006, für das jetzt die Heizkostenabrechnungen aller Haushalte bis auf Ausnahmen vorliegen, verzeichnete einen noch nie da gewesenen Preissprung bei der Belieferung von Heizenergie in Form von Erdgas und Fernwärme.

Damit wird der „Rekord“ von 2001 deutlich in den Schatten gestellt und ein Ende ist nicht abzusehen. Spätestens ab Anfang 2008 dreht sich die Preisspirale erneut, weiß Dr. Jürgen Fischer, Vorstand der Neuen Verbraucherzentrale in Mecklenburg und Vorpommern e. V.

Durchschnittlich mussten die Hansestädter, ob als Mieter oder Eigentümer, etwa 16 bzw. 18 Prozent mehr je Kilowatt Fernwärme bzw. Erdgas bezahlen.

Wer in 2005 sein Erdgas noch für 5 ct. pro kWh einkaufen konnte, musste 2006 schon fast 6 ct. dafür berappen.

Da es bei Erdgas keinen Wettbewerb gibt, treten im Rostocker Stadtgebiet auch keine großen Preisunterschiede auf.

Diese Unterschiede finden sich aber bei der Versorgung der  Wohngebäude mit Fernwärme.

Sie bewegen sich in einer Spanne von etwa 0,07 €/kWh bis zu 0,13 €/kWh, bei einem Durchschnitt von 0,086 €/kWh.

Obwohl der Preis für Fernwärme deutlich höher ist als für Erdgas, relativiert sich die Kostenbelastung für die einzelnen Haushalte.

Zum einen fallen bei den mit Erdgas betriebenen Zentralheizungen höhere Heiznebenkosten an und zum anderen weisen die fern beheizten Gebäude in der Hansestadt einen guten energetischen Status auf.

Vergleicht man Gebäude mit einer Wohnfläche von 1.000 bis 3.000 qm, dann benötigen fern beheizte Wohngebäude durchschnittlich nur 66 kWh/qm und Jahr.

Die zentral beheizten Gebäude müssen dagegen mit ca. 92 kWh/qm versorgt werden. Bei größeren Immobilien mit mehr als 3.000 qm Wohnfläche, die vor allem im Nordwesten und Nordosten der Stadt anzutreffen sind, erweisen sich die fern beheizten Gebäude als deutlich kostengünstiger.

Auch im Vergleich mit anderen Städten können sich die Werte für Rostock sehen lassen. Jahrelange Investitionen in verbesserte Wärmedämmung und moderne Heizanlagen zahlen sich jetzt aus.

So liegt der spezifische Heizenergieverbrauch im Wohnungsbestand der Landeshauptstadt durchschnittlich etwa 10 bis 15 Prozent höher und damit auch die Kostenbelastung der Bewohner.

In Rostock gibt es aber auch weiteren Handlungsbedarf. Vor allem in einigen älteren Wohngebäuden der Innenstadt erscheinen nachhaltige Sanierungsmaßnahmen angebracht.

Immerhin weisen 18,5 Prozent der von der NVZ erfassten Wohngebäude einen spezifischen Heizenergieverbrauch von mehr als 150 kWh/qm auf. In dieser „Verbrauchsklasse“ gibt es dagegen praktisch keine fern beheizten Gebäude mehr.

Dem aktuellen Heizspiegel liegen Daten von ca. 5.100 fern bzw. 700 zentral beheizten Gebäuden zugrunde.

Im laufenden Jahr 2007 bewegten sich die Preise weiterhin auf einem sehr hohen Niveau. Teilweise waren nochmals Preissteigerungen von bis zu 10 Prozent zu verzeichnen. Nur die bislang milden Winter…

Pressemitteilung der VZ Mecklenburg-Vorpommern

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