Trotz Finanzkrise: Immobilienpreise stabil

ImmobilienpreiseDie Finanzmarktkrise droht weitere Wirtschaftszweige mit in den Abgrund zu ziehen. Doch obwohl sie ihren Ursprung im Immobiliengeschäft hat, bleibt der deutsche Markt von ihren Auswirkungen wahrscheinlich weitestgehend verschont. Hausbesitzer dürften der Zukunft jedenfalls gelassen entgegensehen.

Keine amerikanischen Verhältnisse

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(tel) Was als Immobilienkrise in den USA begann, hat sich mittlerweile zu einer weltumfassenden Finanzkrise ausgeweitet. Da ist es wenig erstaunlich, dass auch die Stimmung unter den Hausbesitzern langsam umschlägt: Fast jeder zweite Deutsche rechnet einer Umfrage des Unternehmens Immowelt zufolge aufgrund der US-Finanzkrise mit sinkenden Immobilienpreisen. Nach der kürzlich bekannt gewordenen Insolvenz der in Berlin gemeldeten Immobiliengruppe Level One und dem Drama um den Münchner Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate fürchten nun viele Verbraucher eine Kettenreaktion.

Dabei lässt sich der Dominoeffekt, der auf der anderen Seite des großen Teichs zu beobachten war, mit den Verhältnissen hier kaum vergleichen. Denn in den Vereinigten Staaten wurden nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 die Zinsen zum Teil radikal gesenkt, um die Wirtschaft zu stützen. Auch in den folgenden Jahren wurde diese Niedrigzinspolitik fortgeführt. Viele Amerikaner nutzten die Gunst der Stunde und erfüllten sich den Traum von den eigenen vier Wänden. Als Folge der ständig steigenden Nachfrage schossen auch die Immobilienpreise in die Höhe. Es entwickelte sich eine Preisblase von astronomischen Ausmaßen am Immobilienmarkt. Finanziert wurde dabei nahezu jeder Kreditwunsch – Milliarden Dollar flossen an Kreditnehmer mit wenigen oder gar keinen Sicherheiten. Als einige Jahre später das Zinsniveau wieder anstieg, konnten viele Hausbesitzer ihre Kredite nicht mehr bedienen. Gleichzeitig war der Wert ihrer Immobilie aufgrund des mittlerweile großen Angebots an Häusern wieder gefallen. So platzten viele Immobilienkredite und die Banken gerieten in die Bredouille. Dabei erwischte es nicht nur Hypothekenfinanzierer sondern nach und nach auch große Banken.

Vor einer Bankenpleite müssen sich private Immobilienkäufer in Deutschland indes nicht fürchten: Wird ein laufender Hypothekenkredit bei der Insolvenz eines Finanzierers von einer anderen Bank übernommen, bleibt der Vertrag davon unberührt und die Zinsbindung über den vereinbarten Zeitraum erhalten. Und auch wer bereits Eigentümer ist, muss nicht in Panik verfallen: „Bei privaten Wohnhäusern und Eigentumswohnungen in guter Lage kann man in Zukunft eher mit Wertsteigerungen rechnen“, sagte Dirk Wohltorf, Vorstand des Maklerverbandes IVD. Ausschlaggebend ist natürlich die Lage der Immobilie. „Lediglich Gewerbeimmobilien, die als Spekulationsobjekt auch von ausländischen Investoren finanziert wurden dürften an Wert verlieren“, so Wohltorf. Dabei muss wohl mit einem Minus von 20 bis 25 Prozent gegenüber dem Höhepunkt des Jahres 2007 gerechnet werden.

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