Schlagwort: Arbeitnehmer

Streichen des Weihnachtsgelds oft unzulässig

Die jahrelange vorbehaltlose Zahlung von Weihnachtsgeld kann vom Arbeitnehmer als eine Selbstverpflichtung des Arbeitgebers verstanden werden.

Laut D.A.S. hat das BAG eine häufig verwendete Klausel jetzt gekippt, mit der ein Arbeitgeber versucht hatte, das Entstehen künftiger Ansprüche zu verhindern (Az. 10 AZR 671/09).

Hintergrundinformation
Zahlt ein Arbeitgeber freiwillig über Jahre hinweg Gratifikationen oder gewährt er den Arbeitnehmern Vergünstigungen, können die Arbeitnehmer auch ohne vertragliche Absprache einen Rechtsanspruch auf diese Leistungen haben. Es entsteht eine so genannte betriebliche Übung, die dem Arbeitnehmer ein Gewohnheitsrecht einräumt. Viele Arbeitgeber wollen sich jedoch per Arbeitsvertrag für den Fall absichern, dass es ihnen wirtschaftlich schlechter gehen könnte.

Der Fall: Ein Arbeitnehmer hatte fünf Jahre lang Weihnachtsgeld erhalten. Bei der Zahlung hatte sich der Arbeitgeber nicht vorbehalten, diese in einem späteren Jahr einzustellen.

Im Jahr 2008 jedoch verweigerte er die Zahlung unter Hinweis auf eine Klausel im Arbeitsvertrag. Diese besagte, dass gesetzlich oder tarifvertraglich nicht vorgeschriebene Leistungen wie Gratifikationen, Urlaubs- und Weihnachtsgeld vom Arbeitgeber freiwillig und ohne Rechtsverpflichtung gewährt würden. Sie seien jederzeit ohne Wahrung einer Frist widerrufbar.

Das Urteil: Das Bundesarbeitsgericht entschied nach Mitteilung der D.A.S. Rechtsschutzversicherung, dass der Arbeitgeber zwar grundsätzlich einen künftigen Anspruch auf Sonderzahlungen im Arbeitsvertrag ausschließen könne. Derartige Klauseln müssten jedoch verständlich formuliert sein. Dies sei hier nicht der Fall. Man könne die Klausel auch so verstehen, dass der Arbeitgeber sich freiwillig zur Zahlung verpflichten wolle. Ein vorbehaltener Widerruf setze andererseits voraus, dass erst einmal ein Anspruch entstanden sei. Wegen der unklaren Formulierung erklärten die Richter die Klausel für unwirksam. Der Arbeitnehmer hatte daher Anspruch auf Weihnachtsgeld.
Bundesarbeitsgericht, Urteil vom 08.12.2010, Az. 10 AZR 671/09

Pressemitteilung der D.A.S.

Wie Firmen mit Kundenpräsenten umgehen sollten

Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft – eine alte Weisheit, die besonders zur Weihnachtszeit auch für das Geschäftsleben gilt: Eine gute Flasche Wein oder eine Einladung ins Restaurant gehören oftmals schon zum guten Ton.
Weiterlesen »

Mit betrieblicher Altersvorsorge Weihnachtsgeld vor dem Fiskus retten

Die Freude über das Weihnachtsgeld währt oft nicht lange: Viele Arbeitnehmer sind enttäuscht, wie wenig nach Abzug von Steuern und Abgaben wirklich auf dem Konto eingeht. Dabei ist es möglich, dass das Zusatzgehalt komplett vom staatlichen Zugriff verschont bleibt. Der Schlüssel zu einem Weihnachtsgeschenk, über das man sich lange freuen kann, heißt Entgeltumwandlung.
Weiterlesen »

Jeder vierte Beschäftigte leidet unter Kopfschmerzen und Schlafstörungen

Gesunde Arbeitsbedingungen stehen für die meisten Beschäftigten in Deutschland an vorderer Stelle. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Analyse bundesweiter Mitarbeiterbefragungen durch das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO). Die Untersuchung bestätigt den Trend, dass psychische Belastungen am Arbeitsplatz zunehmen.
Weiterlesen »

Private Versicherungen für Mitarbeiter können Bindung an das Unternehmen erhöhen

Viele Arbeitnehmer haben vor, sich in nächster Zeit nach einem neuen Arbeitgeber umzuschauen, weil sie z.B. mit ihrem Gehalt oder den möglichen Aufstiegschancen in ihrer Firma unzufrieden sind. Gerade mittelständische Unternehmen müssen sich daher geschickt positionieren, um für Mitarbeiter attraktiv zu sein und zu bleiben.
Weiterlesen »

Betriebliche Altersvorsorge: Wenig Information vom Arbeitgeber

45 Prozent der erwerbstätigen Bundesbürger beklagen, von ihrem Arbeitgeber keine Angebote zur betrieblichen Altersvorsorge (bAV) zu bekommen. Vor allem Berufstätige mit einem Nettoverdienst zwischen 1.000 und 2.000 Euro im Monat gehen häufig leer aus: 54 Prozent berichten, von den eigenen Personalverantwortlichen über keinerlei betriebliche Altersvorsorgemodelle informiert worden zu sein.


Weiterlesen »

dbb: „Tarifeinheits-Gesetz“ wäre verfassungswidrig

Ein wie von BDA und DGB in Anbetracht der neuen Rechtsprechung des Bundesarbeitsgerichts angestrebtes „Gesetz zum Erhalt der Tarifeinheit“, nach dem bei konkurrierenden Tarifverträgen innerhalb eines Betriebs nur derjenige anwendbar sein soll, der die größere Arbeitnehmerzahl betrifft, würde einen verfassungswidrigen Eingriff in die Tarifautonomie darstellen. Zu diesem Schluss kommt das Rechtsgutachten von Professor Dr. Hermann Reichold, das die dbb tarifunion heute vorlegt.
Weiterlesen »

Arbeitszimmer leichter absetzbar! Bundesverfassungsgericht kippt Neuregelung von 2007

Arbeitszimmer leichter absetzbar! Bundesverfassungsgericht kippt Neuregelung von 2007 Hunderttausende Arbeitnehmer dürfen sich über eine satte Steuerrückzahlung freuen. Das Bundesverfassungsgericht hat jetzt die strengeren Regeln über die Absetzbarkeit des häuslichen Arbeitszimmers gekippt. Die Neuregelung aus dem Jahr 2007, die insbesondere Lehrer benachteiligte, verstößt gegen das Grundgesetz. Was das für den Steuerzahler bedeutet lesen Sie in unserem Tipp.

Weiterlesen »