Wohngebäudeversicherung für stürmische Zeiten

Wie man den Wert seines Hauses bestimmt

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Die Wohngebäudeversicherung ist eine „gleitende Neuwertversicherung“. Beim Schadenersatz gilt kein fixer Betrag. Vielmehr wird der Wert des Hauses regelmäßig angepasst, so dass man sein Haus nach einem Totalschaden am gleichen Standort zum aktuellen Preis wieder aufbauen kann. Das Jahr 1914 wird als Berechnungsgrundlage gewählt. In diesem Jahr waren die Baupreise das letzte Mal annähernd stabil.

Um den „Wert 191“ zu erhalten, wir der aktuelle Wiederaufbauwert durch einen Baupreisindex geteilt, den das Statistische Bundesamt jedes Jahr neu bestimmt. Wenn der Baupreisindex steigt, steigt automatisch auch die Geldleistung der Versicherung im Schadensfall. Die Wertermittlung seines Hauses sollte man immer zusammen mit der Versicherung vornehmen, um eine Unterversicherung zu vermeiden. Wird der Wert des Hauses nämlich zu gering angesetzt, besteht im Schadensfall keine ausreichende Deckung. Eine Wertermittlungstabelle kann man beim Bund der Versicherten anfordern oder direkt aus dem Internet herunterladen.

Eine Alternative zum Wert 1914, den inzwischen auch viele Versicherungen anbieten ist der so genannte „Wohnflächentarif“. Hier reichen wesentliche Grunddaten des Hauses wie Ort und Wohnfläche zur Berechnung. Eine Versicherungssumme steht dann nicht mehr im Vertrag, so dass eine Unterversicherung von vornherein ausgeschlossen ist. Außerdem sollte man seine Versicherung immer auf dem neuesten Stand halten über alle Um- und Anbauten am Haus, die seinen Wert erhöhen.

Komplizierte Sache – die Beitragsberechnung

Bei der Berechnung des Beitrags setzen Versicherungen eine ganze Reihe von Kriterien an. Dazu gehören unter anderem Wohnfläche, Baujahr, Bauartklasse und Ausstattung des Hauses. Auch der Standort spielt eine wichtige Rolle. Die Beiträge der Versicherungen variieren erheblich. Allerdings ist auch der Leistungsumfang sehr unterschiedlich. Ein Vergleich der Stiftung Warentest aus dem Jahr 2004 zeigt, dass ein einfacher Tarif für ein durchschnittliches Wohnhaus in einer weitgehend risikofreien Lage 69 Euro im Jahr beträgt, eine umfangreiche Variante mit vielen Deckungserweiterungen hingegen bis zu 326 Euro kosten kann.

Die Stiftung Warentest rät daher in einer Untersuchung in Finanztest: „Hausbesitzer sollten ihre Wohngebäudeversicherung in erster Linie nach dem Beitrag und nicht nach den zusätzlichen Deckungserweiterungen aussuchen. Wer Wert auf ein ganz bestimmtes Extra legt, kann dieses in der Regel gegen Aufpreis auch immer einzeln versichern“ Bei den Beiträgen kann man zudem sparen, indem man eine Selbstbeteilung von zum Beispiel 500 Euro vereinbart oder einen längerfristigen Fünf-Jahres-Vertrag abschließt.

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