Studie: Junge Deutsche vertrauen dem Eigenheim

Das Eigenheim ist in der jungen Generation angesagt wie nie: 26 Prozent der unter 30-jährigen Berufstätigen setzen bei der Altersvorsorge auf die selbst genutzte Immobilie. Im vergangenen Jahr lag dieser Wert noch bei 18 Prozent. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Postbank Studie „Altersvorsorge in Deutschland 2011/2012“, die seit 2003 jährlich in Zusammenarbeit mit dem Institut für Demoskopie Allensbach erstellt wird. Auch andere Daten der Untersuchung bestätigen den Trend: 30 Prozent der jungen Leute zeigen sich optimistisch, im Alter ein Eigenheim zu besitzen. Dies ist der höchste Wert seit Start der Erhebung.

Andere Instrumente der Altersvorsorge erscheinen der jungen Generation weit weniger sicher. Das gilt auch für die staatliche Rente. Nur 44 Prozent der Berufstätigen unter 30 bewerten diese als besonders sicher. Bei den eigenen vier Wänden sind es hingegen 63 Prozent. Auch in der Gesamtbevölkerung hat das Eigenheim der staatlichen Rente den Rang abgelaufen, allerdings mit geringerem Vorsprung: 60 Prozent aller Deutschen stufen die eigenen vier Wände als „besonders sicher“ ein, 52 Prozent die staatliche Rente.

Junge Menschen brauchen Anreize
Viele der jungen Berufstätigen sind in puncto Altersvorsorge verunsichert. Jeder Vierte erklärte bei der aktuellen Untersuchung: „Ich weiß gar nicht mehr, was ich für meine Altersvorsorge tun soll.“ Das sind fast dreimal so viele wie 2010. Diese Entwicklung sorgt auch für deutliche Zurückhaltung bei konkreten Anlageentscheidungen. Im Sommer 2008, also vor der Eskalation der Finanzkrise, wollten 65 Prozent der jungen Leute vermehrt in die Altersvorsorge investieren, 2011 sind es nur noch 54 Prozent – und das, obwohl 21 Prozent der Berufstätigen unter 30 befürchten, dass ihr Geld im Alter nicht reicht. 2010 waren es nur elf Prozent. Dr. Michael Meyer von der Postbank bewertet diese Verunsicherung als problematisch: „Jeder Experte weiß: Durch den Zinseszinseffekt sind heutige Zahlungen viel günstiger als spätere.“
Beginnen junge Menschen bereits mit 25 Jahren mit der Vorsorge, reicht bei der heute üblichen Verzinsung beim Aufbau einer Privatrente in der Regel ein monatlicher Betrag von weniger als 150 Euro, um ab dem 67. Lebensjahr über eine monatliche Rente von 1.000 Euro verfügen zu können. Wer das Sparen erst mit 45 Jahren beginnt, muss fast 500 Euro im Monat zurücklegen. Beim Start mit 55 kann der monatliche Anlagebetrag sogar vierstellig sein.

„Angesichts der Vorliebe junger Menschen für die eigenen vier Wände steckt im Wohn-Riester noch großes Potenzial“, so Dr. Michael Meyer. Um neue Anreize zu schaffen, plädiert er dafür, die Eigenheimrente zu vereinfachen. Auch eine Ausweitung der staatlich geförderten Altersvorsorge oder eine neue Staffelung der Zuschüsse müsse geprüft werden. Dr. Michael Meyer: „Ich denke da etwa an eine hohe und stark spürbare Förderung in den ersten Jahren – oder an direkte Einsteigerprämien gleich bei Vertragsbeginn.“

Pressemitteilung der Deutschen Postbank AG

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