SEPA: Viele Unternehmen ohne Notfallpläne für technische Zahlungsunfähigkeit

21. November 2013

SEPA: Viele Unternehmen ohne Notfallpläne für technische Zahlungsunfähigkeit Umfrage der FH des Mittelstands: Erst 24 Prozent der 5.000 befragten Unternehmen haben die Vorbereitungen für SEPA abgeschlossen Jedes vierte Unternehmen wird Konvertierungslösungen nutzen Zwei Drittel der Befragten sehen keine Vorteile durch SEPA

Rund 70 Tage vor dem Ablauf der Umstellungsfrist für die „Single Euro Payments Area“ (SEPA) haben erst 24 Prozent der mittelständischen Unternehmen in Deutschland ihre Vorbereitungen abgeschlossen. Jedoch haben inzwischen 73 Prozent der Befragten mit den Umsetzungs-maßnahmen begonnen und gehen davon aus, rechtzeitig damit fertig zu sein. Die im Auftrag der Commerzbank von der FH des Mittelstands (FHM) in Bielefeld durchgeführte Befragung unter 5.000 mittelständischen Unternehmen legt außerdem offen, dass immerhin 25 Prozent der Unternehmen Konvertierungslösungen von Banken nutzen wollen, um Zahlungsverkehrsdateien in das SEPA-Format umwandeln zu lassen. 14 Prozent wollen sie „wahrscheinlich nutzen“. Keines der Unternehmen verfügt über weitere Notfallpläne zur Vermeidung der technischen Zahlungsunfähigkeit. 67 Prozent der Befragten antworten mit „Nein“ auf die Frage, ob SEPA Vorteile für ihr Unternehmen bringe.

 „Es ist bedenklich, dass dem exportstarken deutschen Mittelstand die zahlreichen Vorteile durch SEPA noch immer nicht bewusst sind“, so Volker Wittberg, verantwortlicher Leiter der Umfrage. Die Frage, ob die Debitoren des Unternehmens, die per Überweisung zahlen, rechtzeitig mit der SEPA Umstellung fertig werden, wird nur von 17 Prozent der Befragten klar mit „Ja“ beantwortet. Damit zeichnet sich insgesamt ein gemischtes Bild ab – mit möglicherweise folgenschweren Konsequenzen. – „Trotz unserer umfangreichen Aufklärungsarbeit in den vergangenen Jahren, die wir zuletzt deutlich intensiviert haben, werden erst rund 10 Prozent aller Zahlungen der Commerzbank gemäß dem SEPA-Standard ausgeführt. Wir gehen gleichzeitig nicht davon aus, dass sich an der verbleibenden Umstellungszeit von rund 70 Tagen noch etwas tut“, kommentiert Frank-Oliver Wolf, Global Head Cash Management & International Business die Ergebnisse. „Damit ergibt sich ein ‚Big-Bang-Szenario’ – mit wesentlichen Risiken für Unternehmen und Banken. Wir empfehlen unseren Firmenkunden, so schnell wie möglich auf SEPA umzustellen und bieten mit dem gleichtägigen SEPA-Clearing dafür einen zusätzlichen Anreiz. Darüber hinaus empfehlen wir die frühzeitige Prüfung von Präventionsmaßnahmen, wie beispielsweise Konvertierungslösungen für Zahlungsaufträge sowie zusätzliche Liquiditätspolster. Damit lassen sich sowohl Risiken der eigenen SEPA-Fähigkeit als auch die Risiken, die sich durch die möglicherweise fehlende SEPA-Fähigkeit von Geschäftspartnern ergeben, deutlich minimieren“, Wolf weiter.

Ziel der FHM-Umfrage war ein Überblick, inwieweit die Anforderungen von SEPA bereits erfüllt werden bzw. inwieweit konkrete Maßnahmen bei den befragten Unternehmen bereits umgesetzt sind. Dafür wurden 4.000 Unternehmen online sowie 1.000 Unternehmen postalisch befragt.

Das Ende der Migrationsphase von SEPA zum 1. Februar 2014 ist ein wichtiger Meilenstein bei der Vereinheitlichung des internationalen Massenzahlungsverkehrs in Europa. Damit lösen zukünftig die SEPA-Überweisungs- und -Lastschriftverfahren die bekannten inländischen Verfahren auf Basis von Kontonummern und Bankleitzahlen ab. Das neue Kontonummernformat ist eine Voraussetzung für die Realisierung eines einheitlichen Euro-Zahlungsverkehrsraums, in dem für Kunden keine Unterschiede mehr zwischen nationalen und grenzüberschreitenden Zahlungen erkennbar sind. Am SEPA nehmen insgesamt 33 Länder teil. Neben den 28 EU-Staaten sind dies auch die Schweiz, Liechtenstein, Island, Norwegen und Monaco. Ziel der EU ist, die internationale Wettbewerbsfähigkeit Europas zu stärken und den Wettbewerb zwischen den Banken auch international zu erhöhen.

Weitere Informationen zu SEPA sowie Handlungsempfehlungen und Checklisten erhalten Unternehmen bei ihren Ansprechpartnern der Commerzbank oder auf www.commerzbank.de/sepa

 

Pressekontakt:

Martin Halusa:         Tel. + 49 170 8528638

Bernd Reh:              Tel. + 49 170 9143734

 

Über die Commerzbank

Die Commerzbank ist eine führende Bank in Deutschland und Polen. Auch weltweit steht sie ihren Kunden als Partner der Wirtschaft in allen Märkten zur Seite. Mit den Geschäftsbereichen Privatkunden, Mittelstandsbank, Corporates & Markets und Central & Eastern Europe bietet sie ihren Privat- und Firmenkunden sowie institutionellen Investoren die Bank- und Kapitalmarktdienstleistungen an, die sie brauchen. Die Commerzbank verfügt mit rund 1.200 Filialen über eines der dichtesten Filialnetze der deutschen Privatbanken und betreut insgesamt fast 15 Millionen Privat- sowie 1 Million Geschäfts- und Firmenkunden. Im Jahr 2012 erwirtschaftete sie mit durchschnittlich rund 56.000 Mitarbeitern Bruttoerträge von knapp 10 Milliarden Euro 

Pressemitteilung Dresdner Bank (21. November 2013)

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