Neues QualitätsIndikatoren-System von AOK entwickelt

Der AOK-Bundesverband und das Göttinger Institut für angewandte Qualitätsförderung und Forschung im Gesundheitswesen (AQUA) haben heute mit QISA das bundesweit erste umfassende System von Qualitätsindikatoren für Arztpraxen vorgestellt.
QISA, das QualitätsIndikatoren-System für die Ambulante Versorgung, enthält über 100 systematisch ausgewählte und sorgfältig begründete Indikatoren zur Darstellung der Versorgungsqualität. Die ersten fünf von insgesamt 15 QISA- Bänden wurden heute im Rahmen einer Fachtagung in Berlin präsentiert. Das Indikatorensystem richtet sich vorrangig an Allgemeinmediziner und hausärztlich tätige Internisten, mit speziellen Themen aber auch an andere Fachärzte. Vor allem aber ist QISA ein Angebot für das Qualitätsmanagement oberhalb der Ebene einzelner Praxen. Qualitätszirkel und Arztnetze, Medizinische Versorgungszentren und Hausarztverträge – alle neuen Versorgungsformen können sich bei ihrer praxisübergreifenden Arbeit an der Versorgungsqualität auf QISA stützen. Das Indikatorensystem berücksichtigt neben Praxis- und Arzneimitteldaten auch Informationen aus anderen Leistungsbereichen. Die QISA-Indikatoren beleuchten wichtige Versorgungs- bereiche wie die Prävention, Pharmakotherapie und häufige Erkrankungen wie Asthma bronchiale oder Rückenschmerz. „QISA bietet Orientierung, wo eine Praxis oder eine Region im Hinblick auf wichtige Qualitätsaspekte der Versorgung steht“, erklärt Prof. Dr. Joachim Szecsenyi, Leiter der Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung des Universitätsklinikums Heidelberg und einer der Herausgeber von QISA. Das Indikatorensystem verbindet die evidenzbasierte Herleitung der Indikatoren mit Erfahrungen aus der praktischen Arbeit und ermöglicht einen Blick auf die Qualität der Gesundheitsversorgung in ihrer gesamten Breite. „Mit QISA macht sich die AOK für innovative und pragmatische Ansätze zur Verbesserung der Versorgungsqualität stark“, betont Dr. Herbert Reichelt, Vorstandsvorsitzender des AOK-Bundesverbandes. „Die Indikatoren helfen, die Umsetzung von Leitlinien und Behandlungspfaden nachvollziehbar zu machen.“ Weil sie Qualität greifbar, transparent und praktisch umsetzbar machten, könnten sie auch die Grundlage für weitergehende Innovationen wie öffentliche Qualitätstransparenz oder qualitätsorientierte Vergütung von Ärzten bilden. Das Göttinger AQUA-Institut und der AOK-Bundesverband haben schon im Jahr 2002 einen Prototyp von QISA entwickelt. Die seinerzeit erstellten Indikatoren wurden in Pilotprojekten mit Ärztegruppen getestet. Dabei haben Ärzte, AOK und AQUA-Institut wichtige Erfahrungen gesammelt, die in die Gestaltung von QISA eingeflossen sind. Aktuelle Themen wie die Palliativversorgung oder die Behandlung von multimorbiden Patienten, die in der Praxis eine immer größere Rolle spielen, werden ergänzt. Weitere Informationen, eine Leseprobe und die Möglichkeit zur Onlinebestellung der ersten QISA-Bände gibt es unter www.QISA.de.
(Pressemitteilung der AOK)

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