Helaba 2007: Landesbank Hessen-Thüringen wächst im Kundengeschäft

Die Helaba Landesbank Hessen-Thüringen legt für 2007 erstmals einen Jahresabschluss nach IFRS vor. In ihm sind zusätzlich zu den bisher bereits nach HGB konsolidierten Tochtergesellschaften auch alle Zweckgesellschaften gemäß SIC 12 einbezogen.

Das Geschäftsvolumen nach IFRS erhöhte sich von 203 Mrd. Euro auf 220 Mrd. Euro. Dies entspricht einem Zuwachs von 8,4 Prozent. Aufgrund des erfolgreichen Wachstums in den strategischen Geschäftsfeldern Immobilien und Corporate Finance nahm die Bilanzsumme um 9,3 Prozent auf 174 Mrd. Euro zu. Die Forderungen an Kunden stiegen um mehr als 15 Prozent auf 80 Mrd. Euro.

„Die Geschäftsentwicklung in 2007 zeigt damit, dass die Helaba sich nach wie vor auf einem kontinuierlichen Wachstumspfad bewegt“, so die Bewertung von Hans-Dieter Brenner, stellvertretender Vorstandsvorsitzender und CFO der Bank.

Zur Refinanzierung des Wachstums wurden kurz- und mittelfristige Geldmittel aufgenommen. Unter den auf 35 Mrd. Euro gestiegenen Verbrieften Verbindlichkeiten wurden verstärkt Öffentliche Pfandbriefe emittiert. Kundeneinlagen verzeichneten ein Wachstum um rund 2 Mrd. Euro auf 38 Mrd. Euro.

Die Handelspassiva stiegen um 6 Mrd. Euro auf 56 Mrd. Euro. Brenner: „Dies unterstreicht die erfolgreiche Diversifizierung unserer Refinanzierungsbasis. Sowohl die kurzfristige als auch die strukturelle Liquidität der Helaba ist jederzeit komfortabel gesichert und bleibt es auch.“

Die Bank hat ihr Eigenkapital erneut aus eigener Kraft von 4,6 Mrd. Euro auf 4,9 Mrd. Euro gestärkt. Es enthält stille Einlagen des Landes Hessen in Höhe von 1,9 Mrd. Euro.

Geschäfts- und Ergebnisentwicklung: Trotz Finanzmarktkrise Kurs gehalten Die Helaba Landesbank Hessen-Thüringen hat das Geschäftsjahr 2007 mit einem Konzernjahresergebnis nach IFRS von 353 Mio. Euro (2006: 367 Mio. Euro) abgeschlossen. Das IFRS-Gesamtergebnis einschließlich der Veränderung der Neubewertungsrücklage stieg um 9,5 Prozent von 337 Mio. Euro auf 369 Mio. Euro.

Der Zinsüberschuss ist um 130 Mio. Euro auf 936 Mio. Euro gestiegen. Er enthält auch den Zinsaufwand für diejenigen stillen Einlagen, die nach IAS 32 kein Eigenkapital darstellen. Die Steigerung ist das Resultat des erfolgreichen Kundenkreditgeschäfts.

Die Bank war in der Lage, sowohl höhere Margen zu erzielen, als auch das Volumen auszuweiten. Brenner: „Dabei haben wir stets die hohe Qualität unseres Kreditportfolios im Blick. Für uns gilt der bewährte Grundsatz: Wir wachsen mit unseren qualitativ guten Kunden, und nicht mit den Risiken.“

Der Provisionsüberschuss weist mit 12,3 Prozent einen kräftigen Anstieg aus. Dazu haben das Wertpapierkundengeschäft der Frankfurter Sparkasse, das Kreditgeschäft der Helaba und die Hannover Leasing überproportional beigetragen.

Das Handelsergebnis ist auf minus 126 Mio. Euro zurückgegangen. Brenner legt Wert auf die Feststellung, dass nicht realisierte Verluste, sondern negative Bewertungseffekte dafür ursächlich sind: „Wir sind sehr zuversichtlich, dass die Bewertungsverluste wirtschaftlich für uns Reserven darstellen. Tatsächliche Ausfälle haben wir bislang nicht zu verzeichnen.“

Das Ergebnis aus Sicherungszusammenhängen und Derivaten liegt mit minus 62 Mio. Euro um 96 Mio. Euro unter dem Vorjahr. Neben dem Hedge Accounting werden in dieser Position Bewertungsergebnisse aus der „fair value option“ und Derivaten des Bankbuchs gezeigt.

Das Ergebnis aus Finanzanlagen wurde mit ca. 20 Mio. Euro durch Abschreibungen auf ABS-Wertpapiere belastet. Gegenläufig wirkten sich mit 26 Mio. Euro die Ergebnisse aus assoziierten Unternehmen aus.

Das sonstige betriebliche Ergebnis ist von 185 Mio. Euro auf 220 Mio. Euro gestiegen. Dieser Posten beinhaltet vor allem die Umsatzerlöse der immobilienwirtschaftlichen Konzernunternehmen und das Leasinggeschäft.

Im Verwaltungsaufwand ist der Personalaufwand moderat von 460 Mio. Euro auf 473 Mio. Euro gestiegen. Die tarifliche Lohnerhöhung und der gezielte Aufbau von Mitarbeitern wurden teilweise durch niedrigere Zuführungen zu den Pensionsrückstellungen kompensiert. Im Jahresdurchschnitt waren 2007 im Konzern 5.676 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt – das bedeutet einen Zuwachs von 5 Prozent.

Die anderen Verwaltungsaufwendungen beinhalten überwiegend IT-Aufwendungen, Aufwendungen für den Geschäftsbetrieb sowie Prüfungs- und Beratungskosten. Der Anstieg von 358 Mio. Euro auf 381 Mio. Euro ist vor allem auf höhere IT- und Beratungskosten für strategische Projekte zurückzuführen. Dazu gehören insbesondere die Ausgliederung der 1822direkt und die vollzogene Umstrukturierung der GWH.

Vor Steuern ergibt sich somit ein Ergebnis von 407 Mio. Euro, das aufgrund der Bewertungsbelastungen aus der Finanzmarktkrise um 94 Mio. Euro unter dem des Vorjahres liegt. Nach Steuern erzielte das Institut ein Konzernergebnis von 353 Mio. Euro, das nur 14 Mio. Euro unter dem Vorjahr liegt.

Der tatsächliche Periodenerfolg ergibt sich gemäß der Rechnungslegung nach IFRS aus der Gesamtergebnisrechnung. In diese Gesamtergebnisrechnung gehen neben dem Jahresüberschuss auch erfolgsneutral direkt in das Eigenkapital zu buchende Wertänderungen ein. Unter Berücksichtigung dieser Komponenten stieg das Ergebnis gegenüber dem Vorjahr um 9,5 Prozent von 337 Mio. Euro auf 369 Mio. Euro.

Insgesamt kommt Brenner zu einer positiven Bewertung des Geschäftsjahres 2007: „Die operativen Ergebnisse, die nicht von Bewertungseinflüssen betroffen sind, haben sich im Geschäftsjahr 2007 hervorragend entwickelt. Wir haben auch in der Finanzmarktkrise Kurs gehalten. Ferner betreiben wir bereits seit längerem eine Liquiditätsbevorratung, die es uns erlaubt, unser Geschäftsvolumen auch kurzfristig deutlich zu erhöhen. Wir haben auch für die Zukunft ausreichend Potenzial, unser Wachstum zu refinanzieren“.

ABS-Portfolio zum Marktwert bewertet

Zum Bilanzstichtag führte die Helaba ein ABS-Portfolio von 2,4 Mrd. Euro im Bestand. Dies entspricht 4 Prozent des konzernweiten Wertpapierbestandes. Das gesamte Portfolio wurde zum Marktwert bewertet im Jahresabschluss angesetzt.

Dem Handelsbestand sind 0,5 Mrd. Euro zugeordnet. Die restlichen 1,9 Mrd. Euro werden als Finanzanlagen gehalten, davon sind 1,8 Mrd. Euro als „available for sale“ klassifiziert und 0,1 Mrd. Euro der „fair value option“ zugerechnet.

Darüber hinaus wurde das gesamte Finanzanlageportfolio gründlich analysiert und alle bis Ende März 2008 erkennbaren Risiken im Zuge eines Impairment-Tests quantifiziert. Der daraus resultierende Abschreibungsbedarf beläuft sich auf rund 20 Mio. Euro.

Der CFO der Helaba sieht darin keinen Grund, an der Nützlichkeit der Verbriefung und somit der Weiterreichung von Kreditrisiken zu zweifeln: „Dieses Instrumentarium ist, trotz aller im Markt anzutreffenden Übertreibungen, auch zukünftig für eine flexible und risikoorientierte Portfoliosteuerung unerlässlich. Entscheidend ist, dass die Risiken vor Erwerb einer kreditmateriellen Prüfung unterzogen werden und in einem angemessenen Verhältnis zu den Margen stehen“.

Ausblick

Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende sieht den Helaba-Konzern seit dem Wegfall von Anstaltslast und Gewährträgerhaftung im Jahr 2001 auf einem anhaltenden Erfolgsweg. Dies ist durch die Entwicklung der wesentlichen Kennzahlen der Ertrags- und Vermögenslage belegt.

Seither stiegen das Geschäftsvolumen um 36 Prozent, die Kundenforderungen um 45 Prozent, das bilanzielle Eigenkapital um 39 Prozent, der Jahresüberschuss um 342 Prozent und die Dividende um 50 Prozent. Begleitet wurden diese Erfolge von einer Stärkung der Reserven und einer strikten Begrenzung der Kosten. Der Verwaltungsaufwand im Konzern ist zwischen 2001 und 2007 konsolidierungsbereinigt lediglich um 1 Prozent pro Jahr gestiegen.

Brenner: „Bei der Beurteilung dieser positiven Entwicklung ist zu beachten, dass in diesem Zeitraum zwei Krisen den deutschen Bankensektor erschüttert haben: Die Kreditkrise 2001 – 2003 sowie die seit Mitte letzten Jahres anhaltende Finanzkrise.

Die Helaba ist aus beiden Krisen gestärkt hervorgegangen. Insgesamt sind die Marktposition und die Ertragskraft der Helaba im Zeitraum 2001 – 2007 strukturell und nachhaltig deutlich gestiegen. Auf der Grundlage unserer guten Ausgangsposition und der ehrgeizigen Mittelfristplanung sehe ich deshalb die Zukunft der Helaba als europäische Regionalbank mit internationaler Ausrichtung optimistisch“.

Pressemitteilung der Helaba – Landesbank Hessen-Thüringen

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