Berufseinsteiger sollten früh mit der Altersvorsorge beginnen

Mit dem Start ins Berufsleben beginnt für jeden ein neuer Lebensabschnitt. Nach Schule oder Studium öffnet sich mit dem ersten richtigen Job für viele der Weg in die finanzielle Selbstständigkeit.
Welchen Verlauf die persönliche Lebensplanung und die berufliche Entwicklung bis zur Rente nehmen wird, ist ungewiss. Für Berufsanfänger gilt deshalb: „Ohne zusätzliche Altersvorsorge ist in den meisten Fällen die Altersarmut vorprogrammiert. Je früher mit der Vorsorge begonnen werden kann, desto besser“, mahnt Andreas Gernt, Finanzexperte der Verbraucherzentrale.
Altersvorsorge ist wichtig, doch es gibt ein Leben vor der Rente! Bevor mit dem Sparen für das Alter begonnen werden kann, sollten möglicherweise vorhandene Schulden abbezahlt sein, um die meist hohen Kreditzinsen zu sparen. Gerade für Berufseinsteiger ist es sinnvoll, zunächst die existenzbedrohenden Risiken wie zum Beispiel Haftpflicht, Krankheit, Berufsunfähigkeit und Todesfall privat abzusichern. Daneben ist ein frei verfügbares Finanzpolster von mindestens zwei bis drei Nettomonatsgehältern zweckmäßig, dass am besten auf einem Tagesgeldkonto angelegt ist.
Nur flexible und staatlich geförderte Altersvorsorgeprodukte nutzen! Nach Risikovorsorge und laufenden Kosten für den Lebensunterhalt wird in vielen Fällen kaum noch freies Einkommen zum Aufbau einer zusätzlichen Altersvorsorge vorhanden sein. Doch auch wer wenig Geld hat, kann schon mit dem Sparen beginnen, rät Gernt. Besonders wichtig ist dabei, nur flexible Sparformen zu nutzen, deren Sparrate je nach Einkommensentwicklung nach oben oder unten angepasst werden kann. Vorteilhaft ist weiterhin, wenn kurzfristig ohne große Verluste über das angesparte Kapital wieder verfügt werden kann.
Ein ideales Einstiegsprodukt für jeden Berufsanfänger ist die Riester-Rente. Jeder Förderberechtigte, der einen Riester-Vertrag abschließt und ordnungsgemäß bespart, erhält eine jährliche Grundzulage von 154 Euro. Für Berufseinsteiger, die zu Beginn des Beitragsjahres das 25. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, gibt es einen Berufseinsteiger-Bonus von einmalig 200 Euro obendrauf. Sind bereits Kinder da, wird zusätzlich noch eine Kinderzulage von jährlich 185 Euro, für die ab 2008 geborenen Kinder sogar von 300 Euro gewährt.
Achtung: Vor Abschluss eines Riester-Vertrages ist es ratsam, sich mit den komplizierten Förderbedingungen vertraut zu machen. Des Weiteren gilt: die höchst unterschiedlichen Vertragsangebote eingehend prüfen, die Kosten vergleichen und dann die richtige Produktauswahl treffen. Eine neutrale Riester-Beratung bietet die Verbraucherzentrale in verschiedenen Beratungsstellen.
Geschenke mitnehmen! Leichter fällt die Entscheidung, wenn Arbeitnehmern vom Arbeitgeber ein Zuschuss zu „vermögenswirksamen Leistungen“ angeboten wird. Was einem zur allgemeinen Vermögensbildung geschenkt und vom Staat unter bestimmten Voraussetzungen gefördert wird, sollte man mitnehmen. Gleiches gilt auch für etwaige Zuschüsse vom Chef zu einer Betriebsrente. Berufsanfänger sollten sich aber auch hier nicht zu einem unüberlegten Abschluss drängen lassen. Denn wer seinen Arbeitsplatz schon nach kurzer Zeit wieder verliert, muss manchmal auch Verluste tragen.
Finger weg von unflexiblen Spar- und Versicherungsprodukten! Große Vorsicht ist geboten beim Angebot von privaten Rentenversicherungen, Kapital bildenden Lebensversicherungen, Fondspolicen oder Rürup-Renten. Diese unflexiblen Produkte sind für einen Berufseinsteiger meist völlig ungeeignet.
Den Ratgeber „Die Riester-Rente“ gibt es für 7,90 Euro in allen Beratungsstellen der Verbraucherzentrale. Für zuzüglich 2,50 Euro (Porto und Versand) kommt er gegen Rechnung auch ins Haus. Bestellmöglichkeiten: per Telefon 0211/38 09 555 montags bis freitags von 9 bis 16 Uhr, im Internet unter www.verbraucherzentrale-niedersachsen.de/link584561A.html oder über den Versandservice der Verbraucherzentralen, Adersstr. 78, 40215 Düsseldorf.
Telefonische Beratung gibt es zum Thema auch am Verbrauchertelefon unter 09001 79 79-03 montags bis donnerstags von 10 bis 16 Uhr für 1,50 Euro/Minute aus dem deutschen Festnetz – Mobilfunkpreise abweichend.
(Pressemitteilung der Verbraucherzentrale Niedersachsen)

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