Wetter-Kapriolen schlecht für Unternehmensgewinne

Enger Zusammenhang zwischen unvorhersehbaren Wetterlagen und Unternehmensperformance. Schlechtes Wetter ist “keine gute Ausrede mehr“ für nicht erreichte Verkaufsziele. Die Vorweihnachtszeit im Einzelhandel ist nur eines der zahlreichen Beispiele für bedeutende wetterbedingte Risiken. Die jährlichen Kosten für Abweichungen vom normalen Wetter1 können drei Mal so hoch ausfallen, wie die weltweiten Naturkatastrophenschäden, die bisher die Schlagzeilen bestimmten. Steigende Nachfrage an Spezialprodukten, um die Schäden durch unvorhersehbare Wetterlagen auszugleichen. Viele Unternehmen sind jedoch nicht über die Möglichkeiten zur Bewältigung dieser Herausforderung informiert.
  Allianz SE
München, 26.11.2013 Download Der Wetter Report zum Download (nur auf Englisch)

Unvorhersehbare Wettersituationen nehmen weltweit zu, wie die jüngsten folgenschweren Ereignisse in Zusammenhang mit Taifun Haiyan auf den Philippinen und der Überschwemmung mit dem Namen Cleopatra in Sardinien zeigten. Obwohl Extremereignisse die Schlagzeilen beherrschen, können auch geringere Abweichungen vom üblichen Wetter große Auswirkungen auf die Unternehmensperformance diverser Sparten haben.
 

In seinem neuen Bericht ‘The Weather Business – How companies can protect against increasing weather volatility’, der sich mit der zunehmenden Bedeutung von wetterbedingten Risiken für Unternehmen befasst, weist der Industrieversicherer Allianz Global Corporate & Specialty SE (AGCS) auf die wirtschaftlichen Folgen ungewöhnlicher Wetterbedingungen hin und wie Betriebe sich mit Hilfe neuer Ansätze im Bereich  ‘Wetter-Risikomanagement’ davor schützen können.
 

Diesem Bericht zu Folge übersteigen die finanziellen Folgen der zunehmenden alltäglichen Wetterabweichungen bei weitem die ohnehin hohen Summen, die jährlich in Zusammenhang mit Naturkatastrophen zu zahlen sind. AGCS geht davon aus, dass sich die Kosten der Wetterabweichung in der EU-Wirtschaft möglicherweise auf insgesamt 406 Milliarden € (561 Milliarden US $) jährlich belaufen könnten. Zum Vergleich: 2012 gab es weltweit 905 Naturkatastrophen, von denen 93 Prozent wetterbedingt waren und zu Kosten von 170 Milliarden US$ führten2. Und was noch schlimmer ist: Auf dem gesamten Globus steigen die direkten Kosten der Wetterunwägbarkeiten ganz erheblich. Nach Aussage der Allianz haben die Versicherer allein in den vergangenen drei Jahren jedes Jahr weltweit Schadenersatz in Höhe von 70 Milliarden US$ in Zusammenhang mit wetterbedingten Schäden geleistet. In den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts beliefen sich die Auszahlungen für solche Schäden auf “nur” 15 Milliarden US$ jährlich.
 

In Deutschland ist der Einzelhandel ein Sektor, der von schlechtem Wetter besonders betroffen sein kann, insbesondere in der Vorweihnachtszeit, wenn die Laufkundschaft der Einzelhändler traditionsgemäß exponentiell ansteigt: Erst letztes Jahr haben 400.000 deutsche Konsumgüterunternehmen das Wetter („zuerst zu mild, dann zu viel Regen“) für das enttäuschende Weihnachtsgeschäft (-4,7 Prozent im Dezember 2012 gegenüber Dezember 20113) verantwortlich gemacht. Andere Branchen, die in Deutschland schwer darunter leiden können, sind u.a. Agrar- und Ernährungswirtschaft, Baugewerbe, Vertrieb, Energieversorgung, Tourismus und Verkehr.
 

1Abweichungen vom normalen Wetter: jegliche Abweichung hinsichtlich durchschnittlicher Temperaturdaten, Taupunkt, Windgeschwindigkeit und -richtung, Niederschlägen, Wolkendecke und -höhe, Sicht und Luftdruck über einen bestimmten Zeitraum hinweg.

2Quelle: MunichRe

3Quelle: Statistisches Bundesamt

Gerade Bauern in Afrika brauchen einen sicheren Schutz vor den Ernteausfällen bei einer Dürreperiode.

Schutz vor versteckten Kosten des „normalen“ Wetters
 

Trotz dieser Verluste erkennen viele deutsche Unternehmen den ursächlichen Zusammenhang zwischen den Klimabedingungen und ihren Umsatzströmen nicht. Und das, obwohl es nicht einmal Extremwetterlagen sein müssen, die sich negativ auf den Cash Flow eines Betriebs auswirken. Manchmal genügt es bereits, wenn sich das Wetter ungewöhnlich, nicht jahreszeitengemäß oder einfach nur unerwartet verhält, um einen Umsatzverlust auszulösen.
 

In der Vergangenheit wussten viele Unternehmen nicht, wie sie ihre Erträge vor ungünstigen Wetterbedingungen schützen sollten. Inzwischen steigen jetzt Bewusstsein und Interesse an Instrumenten zur Verhütung wetterbedingter Schäden, wie sie die AGCS Tochter  Allianz Risk Transfer (ART), anbietet und die es Unternehmen ermöglichen, diese Risiken in ähnlicher Weise abzusichern, wie sie es z.B. bereits mit Schwankungen bei Zinssätzen und Wechselkursen tun.
 

Wetter-Risikomanagement bietet den Unternehmen einen neuen Weg, passgenaue Lösungen für spezifische Wettervariablen zu finden, die ihr Geschäft beeinträchtigen könnten. Diese Produkte, die auf unabhängige Wetterdaten zurückgreifen, verknüpfen tatsächliche Schwankungen mit zuvor vereinbarten Wetterkennzahlen und können bei Erfüllung bestimmter Kriterien zu einer Schadenersatzleistung führen. Entscheidend dabei ist, dass – anders als bei den herkömmlichen Versicherungsprodukten -, kein Sachschaden vorliegen muss, damit der betroffene Versicherungsnehmer entschädigt wird. Messbare Variablen, wie Temperatur, Regen, Sonnenschein, Schneefall und Wind bilden die Grundlage für solche Risikoindizes. Eine schnelle Zahlung wird dann automatisch eingeleitet, wenn die Messungen ergeben, dass bestimmte, für die gewählten Wettervariablen zuvor festgelegte Niveaus erreicht worden sind.
 

„Wie ’schlecht‘ das Wetter auch ist, es eignet sich nicht mehr als Entschuldigung für enttäuschende Erträge eines Unternehmens“, so Karsten Berlage, Global Head von Weather Risk Management bei ART. „Die Stakeholder sind sich dessen zunehmend bewusst. Zwar kann man von Unternehmen nicht erwarten, dass sie das Wetter beherrschen, wohl aber dessen finanzielle Auswirkungen. Dies ist mit Hilfe von entsprechenden Lösungen im Bereich des Wetter-Risikomanagements durchaus möglich.“
 

Verfügbarkeit und Zugriff auf Wetterdaten haben sich im Laufe der letzten zehn Jahre drastisch verbessert, was das Argument für strategisches Wetter-Risikomanagement und die Bemühungen diese Prävention – auch in entlegenen Gegenden der Erde – systematisch anzugehen, noch untermauert.
 

Ausweitung der Lösungen für eine ganze Palette von Branchen
 

Im Bereich Landwirtschaft schützen Maßnahmen im Bereich Wetter-Risikomanagement bereits die Ernte afrikanischer Bauern vor Dürrekatastrophen.
 

Energieversorgungsunternehmen – sowohl im traditionellen als auch im erneuerbaren Bereich – nutzen diese Lösungen massiv, um sich vor ungünstigen Jahreszeiten zu schützen und garantieren so ihre Erträge. Auch Windparkbetreiber sichern sich inzwischen sowohl gegen schwachen als auch übermäßig starken Wind ab, um den Cash flow aufrecht zu erhalten und ihre Finanzierung zu festigen.
 

Trotz der wachsenden Bedeutung des Online-Handels ist der Einzelhandel Wetterschwankungen noch immer stark ausgesetzt. Das Wetter-Risikomanagement bietet Antworten zum Schutz der Einzelhändler gegen Einnahmeverluste für den Fall, dass die Kunden aufgrund von heftigen Regen- und Schneefällen nicht in die Läden kommen.
 

Automobilhersteller könnten potenzielle Käufer von Kabrios sogar mit einer sogenannten „Sonnenscheingarantie“ locken. Bei zu wenigen Sonnentagen würden die Autobesitzer entschädigt, wenn sie über einen zuvor festgelegten Zeitraum hinaus nicht mit offenem Verdeck fahren konnten.
 

Glänzende Aussichten
 

In den USA sind Produkte zur Beherrschung des Wetterrisikos bereits weit verbreitet und werden eher als Standard-Komponente des gesamten Risikomanagements von Unternehmen akzeptiert. In Großbritannien und anderen Ländern Europas und der Welt entwickelt sich dieser Markt gerade erst. Eine wachsende Zahl von Firmen erarbeitet immer ausgefeiltere Lösungen, um diesen Herausforderungen zu begegnen.
 

Karsten Berlage prognostiziert: „Das Klima wird immer mehr als Kernrisiko für die betriebliche Performance wahrgenommen. Somit ist davon auszugehen, dass die Nachfrage nach Lösungen im Bereich Wetter-Risikomanagement in der Zukunft stark steigen wird. Die Beteiligten werden dann die Erträge ihrer größeren Cash-Flow-Stabilität, exakterer Budgetverwaltung, verbesserter Einnahmestabilität und höherer risikobereinigter Gewinne ernten können.“

  Vorbehalt bei Zukunftsaussagen

Diese Aussagen stehen, wie immer, unter unserem Vorbehalt bei Zukunftsaussagen:

 

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  Mehr Informationen Zur Webseite der AGCS Supersturm Haiyan: Ist der Klimawandel schuld?

Pressemitteilung Allianz ( Allianz SE
München, 26.11.2013 )

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