Investitionen in Kenia und Indien zur Klimaneutralisierung

Für einen Versicherer und Vermögensverwalter wie die Allianz ist der Klimawandel eine Tatsache. Die Allianz verfolgt eine konzernweite Kohlendioxid (CO2) -Emissionsreduktionsstrategie und ist seit 2012 klimaneutral. Roderick MacDonald und sein Team haben den Investmentansatz für CO2-Projekte entwickelt. Karsten Löffler ist zuständig für die Allianz Klimastrategie. In einem Interview erläutern beide, warum der Klimawandel auch ein Business Case sein kann.

 

Allianz SE
München, 18.03.2013

Karsten Löffler

2012 war das erste Jahr, in dem die Allianz als Gruppe ihre CO2 Emissionen völlig neutralisiert hat. Was ist der Zweck dieser Strategie?

Karsten Löffler: Die Neutralisierungsaktivität besteht darin, Emissionen weitestgehend zu vermeiden, zu reduzieren und zu ersetzen und ist Teil unserer umfassenderen Klimawandelstrategie. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, unsere CO2-Emissionen ausgehend von den Werten des Jahres 2006 bis 2015 um 35 % pro Mitarbeiter zu senken. Die Neutralisierung unserer restlichen Emissionen ist der nächste logische Schritt. Der Ausgleich von Emissionen erfolgt normalerweise durch den Kauf von CO2-Zertifikaten, welche die Reduzierung von Emissionen in Entwicklungsländern gewährleisten. Dort gibt es zwar enorme Möglichkeiten zur Zurückführung des CO2-Ausstoßes, die finanziellen Mittel dazu sind jedoch begrenzt. Wir haben uns entschlossen, noch einen Schritt weiter zu gehen und direkt in diese Projekte zu investieren.

 

Worin besteht denn der Vorteil einer solchen direkten Investition in CO2-Projekte?

Roderick MacDonald: Wir hätten natürlich auch einfach die entsprechende Menge an CO2-Zertifikaten kaufen können. Deren Marktpreis ist erheblich gefallen, so dass wir zumindest aus heutiger Sicht zu günstigen Preisen einkaufen könnten. Unser Bestreben ist es jedoch, direkt in Projekte zu investieren, die für die Zukunft unseres Planeten von entscheidender Bedeutung sind. Gleichzeitig möchten wir aber auch einen soliden Business Case präsentieren. Daher haben wir weder Zeit noch Mühe gescheut, herausragende Projekte auszuwählen. Im Gegenzug erhalten wir Emissionsgutschriften aus eigenen Projekten und können nötigenfalls zusätzliche Zertifikate am CO2-Markt erwerben.

 

Welche Projekte haben Sie zur Neutralisierung des CO2-Fußabdrucksder Allianz Gruppe gewählt?

MacDonald: Wir haben zahlreiche Angebote geprüft, von denen einige sehr gut waren. Staatliche Genehmigungsverfahren können jedoch sehr langwierig sein. Zunächst haben wir uns für zwei Projekte entschieden – eines in Kenia und das andere in Indien. In Kenia haben wir in ein Unternehmen investiert, das sich um die Erhaltung des Waldes kümmert, kombiniert mit Entwicklungsinitiativen für die lokale Bevölkerung. Ein erstes Projekt soll den Ausstoß von 36 Millionen Tonnen CO2 verhindern. Das ist mehr als das 100-fache der jährlichen Emissionen der Allianz Gruppe. In Indien finanzieren wir eine Reihe von energieeffizienten Beleuchtungsprojekten. Sie tagen dazu bei, den Energieverbrauch im Wohnbereich und damit den CO2 Ausstoß zu mindern, der den jährlichen Emissionen von rund 1 Mio. Autos in Deutschland entspricht.

Roderick MacDonald

Was sind die kritischen Emissionsquellen innerhalb der Allianz, und was unternehmen Sie, um sie effizient zu reduzieren?

Löffler: 98 Prozent der konzernweiten Emissionen gehen auf Energienutzung, Geschäftsreisen und Papierverbrauch zurück. Somit liegt der Fokus der CO2-Reduktion in diesen Bereichen. Wir haben globale Richtlinien festgelegt, die auf noch stärkere Vermeidung, Reduzierung und Ersetzung von Emissionen abzielen. So verfügen wir jetzt beispielsweise über eine konzernübergreifende Einkaufsrichtlinie für umweltfreundliche IT-Hardware. Neu eingekaufte IT-Produkte müssen die Gütesiegel Energy Star oder EPEAT tragen. Zusätzlich sind wir bestrebt, das Bewusstsein unserer Mitarbeiter mittels interaktiver Kampagnen zu schärfen.

 

Hat das auch Vorteile für Allianz Kunden?

Löffler: Wir sind der Ansicht, dass der Klimawandel sowohl Chancen als auch Gefahren mit sich bringt. Wir versuchen Chancen aufzugreifen, so z. B. indem wir einer der größten Investoren in erneuerbare Energien sind, sowie auch im Rahmen unserer CO2-Projekte. Außerdem sind wir natürlich bemüht, unsere Kunden vor den Gefahren zu schützen. Wir bieten ihnen über 130 „Grüne“ Produkte und Dienstleistungen aus sämtlichen Geschäftsbereichen an, z. B. die sogenannte „Green Building Insurance“ zur Versicherung von Anlagen oder Bürohäusern, die gemäss einem anspruchsvollen Energieeffzienz Standard errichtet wurden.

 

Wo liegt der zukünftige Schwerpunkt des Engagements der Allianz in Sachen Klima?

Löffler: Während die internationalen Verhandlungen zum Klimaschutz kaum voran kommen, sehen wir verstärkte Bemühungen auf regionaler und nationaler Ebene für bessere Klimaschutz-Gesetzgebung. Das ist in Europa besonders auffällig, lässt sich aber auch in Ländern wie China beobachten. Es herrscht die allgemeine Überzeugung, dass die wirtschaftlichen Kosten des Nicht-oder verzögerten Handelns die Kosten für die sofortige Einleitung der erforderlichen Maßnahmen bei weitem übersteigen.

 

MacDonald: Die frappierenden Auswirkungen des Klimawandels auf Wetterlagen, Artenvielfalt oder Wasserversorgung sind gute Gründe dafür, dass die Allianz als Versicherer und Vermögensverwalter Vorreiter bei den Anstrengungen in diesem Bereich ist. Daher sehen wir es auch als lohnend an, direkte CO2-Investitionen in wichtigen Bereichen des Klimaschutzes zu verfolgen. Als Allianz sind wir bestrebt, uns den vielversprechenden künftigen Herausforderungen bereits jetzt zu stellen.

  Vorbehalt bei Zukunftsaussagen

Diese Aussagen stehen, wie immer, unter unserem Vorbehalt bei Zukunftsaussagen:

 

Disclaimer   Kontakt für Presse

Nicolai Tewes
Allianz SE
Tel. +49.89.3800-4511
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Pressemitteilung Allianz ( Allianz SE
München, 18.03.2013 )

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