William und Kate könnten Börse beflügeln

Jahre mit Adels-Hochzeiten brachten Aktien im Schnitt fünf Prozent Plus – Es gab aber auch Börsenflauten. Die von Adels-Fans in aller Welt sehnsüchtig erwartete Hochzeit des britischen Thronfolgers Prinz William und seiner Braut Kate an diesem Freitag könnte nicht nur die Herzen, sondern auch die Börsen beflügeln.

Darauf deutet eine Aufstellung der Commerzbank hin, wonach in Jahren mit königlichen Hochzeiten der weltweit wichtigste Börsenindex Dow Jones um durchschnittlich fünf Prozent gestiegen ist. Auch der deutsche Leitindex DAX lag seit seinem Bestehen bei drei von vier Hochzeiten in der ersten Liga der Blaublüter im Plus: 1999 (Prinzessin Caroline und Prinz Ernst August von Hannover) um rund 32 Prozent, 2010 (Kronprinzessin Victoria von Schweden und Daniel Westling) um 14 Prozent und 2004 (Felipe von Spanien und Letizia sowie Frederik von Dänemark und Mary) um rund sechs Prozent.

Vorsicht jedoch vor voreiliger Verzückung: Wie die Liebe, so ist auch der Aktienmarkt von einem Auf und Ab geprägt. Ein etwas genauerer Blick zeigt nämlich, dass royale Großereignisse die Herzen nicht automatisch höher schlagen ließen – zumindest nicht die der Aktionäre. Am schlimmsten traf es den DAX 2002, als der niederländische Kronprinz Willem Alexander der Argentinierin Maxima das Ja-Wort gab. Der Index brach angesichts von schwacher Weltkonjunktur und Bilanzfälschungs-Skandalen (z. B. Worldcom) um 44 Prozent ein; nicht ein einziger Wert der 30 wichtigsten deutschen Aktiengesellschaften bescherte damals den Anlegern Kursgewinne. Dem niederländischen AEX-Index ging es übrigens nicht besser, er hatte sich nach dem Zerplatzen der Internetblase 2000 bis Ende 2002 im Wert mehr als halbiert.

Und 1981, als Williams Vater Prinz Charles in einer Märchenhochzeit Lady Diana Spencer ehelichte, konnte der britische FT-30-Index zwar in einer Art Sonderkonjunktur ein Jahresplus von zwölf Prozent verbuchen. Der international bedeutendere Dow Jones notierte hingegen Ende Dezember 1981 bei 875 Punkten und damit zehn Prozent unter dem Jahresanfangsstand. Heute liegt der Dow Jones allerdings auf mehr als dem zehnfachen Niveau. Wer also damals in die Fraktion der Aktienskeptiker gewechselt wäre, hätte sich langfristig geirrt.

2011 als Jahr vor Schaltjahr prädestiniert für gute Kurse
Es bleibt also Hoffnung für die Liebe wie für die Aktien. Denn noch durch eine weitere Parallelität ist das Jahr 2011 prädestiniert für gute Kursverläufe, wie folgende Statistik der Commerzbank zeigt: Seit 1888 hat der US-Aktienmarkt – gemessen am Standard & Poors Index mit 500 Werten – in Jahren vor Schaltjahren im Durchschnitt um elf Prozent zugelegt. Das hat allerdings weniger kalendarische als politische Gründe. In Jahren mit einem 29. Februar – also das nächste Mal wieder 2012 – finden jeweils die US-Präsidentschaftswahlen statt. Meist versucht der amtierende Präsident schon im Jahr vor der Wahl, mit staatlichen Ausgabenprogrammen oder Steuersenkungen seine Chancen auf eine Wiederwahl zu verbessern. Und das freut auch die Börsianer.

Pressemitteilung der Commerzbank

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