Ausgaben: Schwenninger BKK begrüßt das Arzneimittel-Sparpaket von Philipp Rösler

Die Ausgaben für Arzneimittel bei der Gesetzlichen Krankenversicherung betrugen im Jahr 2009 rund 32,4 Milliarden Euro und stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 5,3 Prozent. Bei der Schwenninger BKK sind diese Kosten im selben Zeitraum um 4,5 Prozent je Kunde gestiegen. Rund 92 Millionen Euro bezahlte die Schwenninger BKK 2009 für Medikamente. Auch im Jahr 2010 zeichnet sich ein Kostenanstieg von 5,5 Prozent ab. Daher begrüßt die Krankenkasse das Pharma-Sparpaket von Minister Philipp Rösler und dessen Gespräche mit Pharmaunternehmen und Krankenkassen.

Sein Ziel ist es, die Arzneimittelkosten in Zukunft deutlich zu senken. „Ein schnelles und zielsicheres Umsetzen der Pläne ist jetzt das Wichtigste“, sagt Thorsten Bröske, Vorstand der Schwenninger BKK. Je nach Bundesland unterscheiden sich die Arzneimittelkosten erheblich: Berlin beispielsweise lag mit 57,15 Euro pro Kopf um rund 24 Prozent über dem Bundesdurchschnitt von 46,08 Euro. Zum Vergleich: Auch Thüringen liegt mit 50,43 Euro noch mehr als vier Euro darüber, in Bayern dagegen wurden pro Kopf Arzneimittel im Wert von 45,02 Euro verordnet.

Bereits zum 1. August sollen einzelne Punkte des Sparpaketes in Kraft treten.

Herstellerrabatte an Gesetzliche Krankenkassen sollen auf 16 Prozent erhöht werden. Auch ein Preisstopp für Medikamente bis 2013 ist geplant. Unter diesen Voraussetzungen könnten Gesetzliche Krankenversicherungen jährlich rund 1,45 Milliarden Euro einsparen. „Die Einsparungen würden das solide Finanzmanagement unserer Kasse weiter festigen und unsere Kunden entlasten“, ist Thorsten Bröske sicher.

Im Bereich der patentgeschützten Originalpräparate werden die Einsparpotenziale besonders deutlich. Bislang kann die Pharmaindustrie die Preise für neue Medikamente willkürlich selbst festlegen – und die Krankenkassen müssen diese Preise bezahlen. Dies soll künftig nur noch für das erste Jahr nach Markteinführung gelten. Die Hersteller werden zudem verpflichtet, zur Markteinführung ein Dossier zu Kosten und Nutzen des Präparates vorzulegen.

„Wir hätten uns gewünscht, die Preise im Vorfeld zu verhandeln. So diktiert weiterhin die Pharmabranche die Verhandlungsbasis. Aber die jetzt ergriffenen Maßnahmen sind ein erster Schritt in die richtige Richtung“, sagt Thorsten Bröske. Patentgeschützte Originalpräparate verursachten mehr als die Hälfte der angefallenen Kosten. „Unsere Kunden müssen entlastet werden. Wir können nicht hinnehmen, dass die Pharmaunternehmen auf dem Rücken der Kunden eine willkürliche Preispolitik betreiben. Das Einsparpotenzial ist immens.“

Pressemitteilung der Schwenninger BKK

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