Haspa-Studie: Hamburg ist im Städtevergleich besonders lebenswert

Hamburg überzeugt im Vergleich mit anderen deutschen Metropolen durch eine sehr hohe Lebensqualität. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie „L(i)ebenswertes Hamburg“, die das Hamburgische WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) im Auftrag der Haspa durchgeführt hat. Hamburg ist Spitzenreiter in der Kategorie Umwelt, bei der Bildung belegt die Hansestadt mit 10,3 % Schulabgängern ohne Schulabschluss allerdings den letzten Platz.

Im Rahmen der HWWI-Studie wurde die Lebensqualität in Hamburg, Berlin, München, Köln, Frankfurt/Main und Stuttgart untersucht und miteinander verglichen. In den Bereichen Umwelt, Freizeit, Wohnen und Familie wurden 22 Indikatoren definiert. „Ob die Menschen eine Metropole als lebenswert wahrnehmen, entscheidet heute, neben rein wirtschaftlichen Faktoren, immer mehr über die Zukunftsfähigkeit einer Stadt“, sagt Dr. Harald Vogelsang, Vorstandssprecher der Haspa. „Damit es nicht zum Stillstand kommt, müssen wir Stärken und Schwächen unserer Stadt erkennen und diese als Anlass zum Handeln nehmen. Wir glauben an die Potenziale Hamburgs und wollen unseren Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung unserer Stadt leisten.“

Hamburg setzt Maßstäbe in den Bereichen Umwelt, Freizeit und Wohnen

Eines der zentralen Studien-Ergebnisse: Hamburg bietet die besten Umweltbedingungen unter den deutschen Großstädten. So verfügt die Stadt unter anderem über die beste Wasserqualität und eine sehr gute Luftqualität. Nicht ohne Grund ist Hamburg von der EU-Kommission für das Jahr 2010 als „Green Capital“ benannt worden, wird in der Studie betont. Zudem sind die größten Erholungs- und Wasserflächen in Hamburg zu finden. Dementsprechend gut sind die Rahmenbedingungen für das breite Sport- und Freizeitangebot. Dies zieht auch viele Touristen nach Hamburg. Die Zahl der Übernachtungsgäste stieg in den letzten zehn Jahren in Hamburg mit einem Plus von etwa 60 % stärker als in den anderen Großstädten. Auch die große Theatervielfalt erweist sich dabei als Besuchermagnet.

Gute Noten erhält die Hansestadt auch im Lebensbereich Wohnen. Die Preise und Preisanstiege für Wohnen sind in den letzten zehn Jahren in Hamburg vergleichsweise moderat ausgefallen und deutlich geringer als in Städten wie Stuttgart oder München. Allerdings steht den Hamburgern im Städtevergleich mit durchschnittlich 35,6 qm die kleinste Wohnfläche pro Kopf zur Verfügung. Die Wohnungsbauaktivität war in den vergangenen Jahren gering, was angesichts der steigenden Bevölkerungszahlen künftig zu deutlichen Preisanstiegen führen kann.

Der Bevölkerungszuwachs Hamburgs ist auch auf die Familienfreundlichkeit der Stadt zurückzuführen. So liegt die Betreuungsquote von Kindern unter drei Jahren bei 22 %. Damit belegt Hamburg den zweiten Platz hinter Berlin. Nach Ansicht von Dr. Silvia Stiller, Autorin der Studie und Leiterin des Kompetenzbereichs „Hamburg und regionale Entwicklungen“ am HWWI, ist das ein positives Signal für die weitere Entwicklung: „Die Geburtenzahlen in Hamburg reichen nicht aus, um die Bevölkerungszahl zu stabilisieren. Die Hansestadt wird zukünftig nur dann weiter wachsen, wenn sie attraktiv für Zuwanderer bleibt und insbesondere Familien an sich bindet, sodass diese nicht ins Umland abwandern.“

Nachholbedarf bei der Bildung: Höchster Anteil von Schulabgängern ohne Abschluss

Es besteht jedoch noch Handlungsbedarf beim Kampf gegen Kinderarmut und in der Bildung. Im Metropolenvergleich liegt Hamburg mit dem Anteil der Kinder unter 15 Jahren, die Sozialhilfe erhalten, mit 24 % im Mittelfeld. Im deutschlandweiten Vergleich (inklusive der ländlichen Regionen) liegt Hamburg damit deutlich über dem nationalen Durchschnitt von 16,2 %. Bei der Bildung ist Hamburg sogar Schlusslicht: So verließen 2007 mehr als 10 % der Schüler die Schule ohne einen Abschluss, mehr als in allen anderen untersuchten Großstädten.

Für die Haspa ist dies ein Signal, ihr Engagement im Bildungsbereich weiter auszubauen. „Hier muss schnell und konsequent gehandelt werden, um das Bildungsniveau aller Kinder und Jugendlichen unabhängig von ihrem sozialen Hintergrund anzuheben“, betont Vogelsang. „Die Studie zeigt – wir können zu Recht stolz sein auf unsere Stadt. Aber in vielen Aspekten, wie gerade bei der Bildung, müssen wir uns noch verbessern, um im Wettbewerb der Metropolen bestehen zu können.“

Download der Studie unter http://www.haspa.de/contentblob/Haspa/DieHaspa/HamburgStudie.pdf
Pressemitteilung der Hamburger Sparkasse

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