Nachhaltige Gesundheitsreform: Innungskrankenkassen beschließen Positionen zur Gesundheitspolitik

Der IKK e.V., die Interessenvertretung der Innungskrankenkassen auf Bundesebene, setzt sich für eine nachhaltige Gesundheitsreform „aus einem Guss“ ein, die zu mehr Wettbewerb mit besseren Ergebnissen für eine gute und effiziente Versorgung führt.

„Grundvoraussetzung dafür ist eine interessengerechte wie sozial ausgewogene Finanzierung durch Arbeitnehmer und Arbeitgeber“, sagt Andreas Fabri, Vorstandsvorsitzender des IKK e.V. sowie Arbeitgebervertreter im Verwaltungsrat der SIGNAL IDUNA IKK. Deutschland verfüge immer noch über eines der besten Gesundheitssysteme der Welt. Doch demografischer Wandel und rasanter medizinischer Fortschritt, aber auch die zunehmende Einnahme-schwäche seien Herausforderungen, denen man mit intelligenten Ansätzen begegnen müsse.

„Wir begrüßen die von der Bundesregierung im Koalitionsvertrag angekündigte Wiederherstellung einer größeren Beitragsautonomie für die Krankenkassen. Gleichzeitig erteilen wir einer Abschwächung des Grundlohnausgleichs sowie der Berücksichtigung regionaler Differenzierungsmöglichkeiten eine Absage“, erklärt Hans-Jürgen Müller, versichertenseitiger Vorstandsvorsitzender des IKK e.V. und Vorsitzender des Verwaltungsrates der IKK gesund plus mit Blick auf die Beratungen der Regierungskommission. Strategien der Risikoselektion dürften nicht wieder an Attraktivität gewinnen.

Seit Januar 2009 existiert ein Risikostrukturausgleich, der die Morbiditätsstrukturen der Krankenkassen anhand ambulanter und stationärer Diagnosen sowie Arzneimittelverordnungen im Rahmen von 80 Krankheiten berücksichtigt. „Eine Verbesserung und Optimierung des derzeitigen Klassifikationsmodells muss an erster Stelle stehen, denn die Krankenkassen benötigen Planungssicherheit“, fordert Fabri. „Ziel muss es sein, die Genauigkeit der Zuweisungen zu erhöhen und die Manipulationsmöglichkeiten zu verringern. Von einem weiteren Ausbau des Morbi-RSA ist deshalb abzusehen.“

Generell sprechen sich die Innungskrankenkassen dafür aus, die Präventionsanstrengungen zu steigern: Hierfür gilt es, eine nationale Präventionsstrategie zu entwickeln, die in einer Rahmengesetzgebung zu verankern ist. Darüber hinaus fordern die Innungskrankenkassen die Einführung eines systematischen Innovationsmanagements mit klaren Anforderungen für eine Kosten-Nutzen-Bewertung.

Der IKK e.V. will, erläutert Fabri, mit seinem Papier „Anstoß geben, sich mit den anstehenden Veränderungsprozessen und deren Notwendigkeiten auf breiter Basis auseinanderzusetzen“. Die Innungskrankenkassen stellen sich dem Wettbewerb. Hierfür ist es aber unabdingbar, einen rechtlichen Rahmen zu schaffen, der Vielfalt und Pluralismus fördert. Fabri: „Für uns geht es dabei nicht nur um das Wohl der Leistungserbringer, der Kostenträger, der Beitragszahler und Versicherten – sondern vor allem um das Wohl der Patienten“.

Pressemitteilung der IKK e.V.

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