Postbank schreibt wieder schwarze Zahlen

Die Deutsche Postbank AG ist mit einem positiven Vorsteuerergebnis in die Gewinnzone zurückgekehrt. Nach noch vorläufigen Zahlen geht die Bank für die ersten drei Monate des Jahres 2010 von einem Ergebnis vor Steuern von 131 Millionen Euro aus. Das Ergebnis liegt damit deutlich über dem Wert des vergleichbaren Vorjahreszeitraums von -71 Millionen Euro und des vierten Quartals 2009, das die Bank mit einem Verlust von -269 Millionen Euro abgeschlossen hatte. Das Kundengeschäft der Postbank und hier insbesondere der Zinsüberschuss entwickelte sich im ersten Quartal 2010 sowohl im Vergleich zum ersten als auch zum vierten Quartal 2009 positiv. Zu der Ergebnisverbesserung trugen auch ein im Vergleich zum vierten Quartal 2009 deutlicher Rückgang der Risikovorsorge im Kreditgeschäft und rückläufige Belastungen aus dem strukturierten Kreditersatzgeschäft (SCP) bei.

Bei der Hauptversammlung des Instituts in Frankfurt am Main gab der Vorstandsvorsitzende Stefan Jütte sich „zuversichtlich, auf Basis solider Ertragsströme aus dem Kundengeschäft und dank konsequenten Kostenmanagements auch für das gesamte Jahr 2010 wieder nennenswert positive Ergebnisse ausweisen zu können – vor und nach Steuern. Der Verlauf des ersten Quartals bestärkt uns in dieser Erwartung.“

Jütte machte aber auch deutlich, dass die Bank aufgrund der andauernden Unsicherheiten an den internationalen Kapital- und Immobilienmärkten und der ertrags- und kostenseitig sehr guten operativen Entwicklung im ersten Quartal nach derzeitiger vorsichtiger Einschätzung nicht davon ausgeht, dass die Folgequartale des laufenden Geschäftsjahres ein ähnliches Ergebnisniveau erreichen werden. Details zum Ergebnis des ersten Quartals 2010 wird die Postbank, wie vorgesehen, am 12. Mai 2010 veröffentlichen.

Mit Blick auf die Finanzmarktkrise sagte Jütte: „Wenn nicht weitere gravierende Marktverwerfungen eintreten, dürften wir das Gröbste hinter uns haben.“ Dennoch sei es zu früh, bereits ein Ende der Krise auszurufen. Wie erwartet und im Jahresverlauf angekündigt, ging der Umfang der krisenbedingten Belastungen 2009 gegenüber dem Jahr 2008 deutlich zurück. Dabei hat die Postbank insbesondere im vierten Quartal 2009 ganz gezielt ihre Risikopositionen überprüft und sowohl bei den Bewertungsparametern für das strukturierte Kreditersatzgeschäft als auch bei ihren Kreditengagements im Bereich der gewerblichen Immobilien Anpassungen bei der Risikovorsorge vorgenommen. Die damit verbundenen Belastungen im vierten Quartal hat sie bewusst in Kauf genommen. Die Bank verspricht sich von dieser Maßnahme eine spürbare Entlastung für die Zukunft und insgesamt einen Rückgang der Volatilität in der Ergebnisrechnung. Daneben erforderte die gesamtwirtschaftliche Entwicklung auch eine höhere Risikovorsorge im Kreditgeschäft. Hier ist die Postbank aber im Rahmen ihrer Planungen geblieben. Aufgrund ihrer Ausrichtung auf deutsche Privatkunden ist sie im Kreditgeschäft deutlich weniger von der Wirtschaftskrise betroffen als andere Institute.

Erfreut zeigte Jütte sich über die Fortschritte beim Strategieprogramm „Postbank4Future“. Auf dem Weg zu mehr Einfachheit und Transparenz für ihre Kunden sei die Bank vor allem im Geschäft mit Spareinlagen ein gutes Stück vorangekommen: „Durch die Konzentration auf das Aktivsparen und die SparCard ist unsere Produktpalette nun sehr übersichtlich. Auch bei den Investmentfonds sind wir schlanker geworden.“ Aktuell bietet die Bank ihren Kunden nur noch 11 Fonds an. In ihrem zweiten wichtigen Geschäftsfeld, dem Girokonto, ist die Postbank im April mit einem weiterentwickelten Girokonto in den Markt gestartet, um ihre Marktführerschaft auch in diesem Bereich zu untermauern. Das Konto ist bereits ab einem monatlichen Geldeingang von 1.000 Euro entgeltfrei.

Ihr Versprechen, den Kundenservice weiter zu verbessern, hat die Postbank in wichtigen Bereichen bereits eingelöst. Bis heute hat sie 1.000 Shell-Tankstellen ans Netz der Bargeldversorgung genommen, weitere 400 sollen bis Mitte des Jahres folgen. Damit konnte die Bank einige „weiße Flecken“ auf der Versorgungslandkarte ausfüllen.

Bei der Bargeldversorgung will die Bank auch künftig neue, innovative Wege gehen. 2009 hat sie neben der Zusammenarbeit mit Shell eine Kooperation mit OBI gestartet und in 180 OBI-Filialen Geldautomaten aufgestellt. Doch das soll nicht das Ende einer Reihe von strategischen Partnerschaften sein. Angesichts des hohen Nutzens für ihre Kunden prüft die Bank, ob sich das Kooperationskonzept auch mit dem Einzelhandel und anderen an Verkehrsknotenpunkten gelegenen Unternehmen umsetzen lässt. Sie ist zuversichtlich, weitere Schritte verkünden können.

Zusätzlich will die Postbank künftig mindestens 1.000 Partner-Filialen der Deutschen Post, die Finanzdienstleistungen der Postbank anbieten, als Premiumpartner betreuen. Sie erhalten unter anderem besonders an ihre Bedürfnisse angepasste Schulungen und Coachings zu Finanzdienstleistungen und bieten den Kunden damit im Anschluss erweiterten Service.

Die Hauptversammlung der Deutschen Postbank AG findet in der „Jahrhunderthalle“ im Frankfurter Stadtteil Hoechst statt.
(Pressemitteilung der Postbank)

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