Mobile Banking für arme Menschen ohne Bankverbindung

CGAP, ein unabhängiges Zentrum für Mikrofinanzierung mit Sitz bei der Weltbank, kündigte heute eine neue Kooperationsvereinbarung mit dem Amt für Internationale Entwicklung des Vereinigten Königreichs (DFID) an. Die Zusammenarbeit zielt darauf ab, armen Menschen Zugang zu elementaren Finanzdienstleistungen zu verschaffen. Dies soll in erster Linie geschehen, indem die laufenden weltweiten Bemühungen zur Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien (ICT), insbesondere Mobiltelefone, für derartige Zwecke weiter ausgedehnt werden. Neben einer Spende der Bill & Melinda Gates Foundation aus dem Jahr 2006 und Finanzierungshilfe seitens der CGAP wird das DFID das Technologieprogramm der CGAP mit 8 Millionen GBP unterstützen.
„Der Zugang zu Finanzdienstleistungen kann Menschen dabei helfen, sich selbst aus dem Sumpf der Armut zu befreien. Deshalb bin ich sehr erfreut darüber, dass das vom DFID mitgetragene Technologieprogramm der CGAP armen Menschen den Zugang zu Finanzdienstleistungen wie beispielsweise Zahlungen, Sparkonten, Darlehen und Versicherungsleistungen grundsätzlich erleichtern wird. Außerdem wird das Programm die Abwicklung von Sozialversicherungszahlungen in Entwicklungsländern verbessern und internationale Geldüberweisungen generell günstiger und sicherer machen“, erklärte der Entwicklungsminister des Vereinigten Königreichs Gareth Thomas.
Die heutige Bekanntmachung beruht auf über sechs Jahren voller Anstrengungen zur Verbesserung von Mobile Banking und des Zugangs zu Finanzdienstleistungen. In diesem Zeitraum war die CGAP in beratender Funktion für finanzielle und technische Fragen in Projekte zur Entwicklung innovativer Banklösungen von über einem Dutzend Anbieter in Asien, Afrika und Lateinamerika involviert und führte weitreichende finanzpolitische Beurteilungen für insgesamt 13 Länder durch. Die CGAP publizierte außerdem eine Serie von Informationsschriften zu den Schwerpunktthemen Geschäftsmodelle, Kundenbedürfnisse und behördliche Rahmenbedingungen an, die auf der Website http://www.cgap.org/technology abgerufen werden können.
„Die konzeptionelle Idee, Bankfilialen ganz einfach durch ein Mobiltelefon zu ersetzen, ist in rasantem Tempo verwirklicht worden. Mit der Unterstützung vom DFID und der Bill & Melinda Gates Foundation ist es nun an der Zeit, die anfängliche Begeisterung der ersten paar Jahre hinter uns zu lassen und die mobile Zahlungsabwicklung weiter zu verbessern, damit Millionen von notleidenden Menschen flächendeckend Zugang zu formellen Finanzdienstleistungen erhalten“, so Stephen Rasmussen, Leiter des Technologieprogramms der CGAP.
Eine immer größere Anzahl armer Menschen nutzt Kommunikationstechnologien wie beispielsweise in Endgeräten für Verkaufsstellen und Geldautomaten, aber auch insbesondere Mobiltelefone, um sich mit dem Netzwerk der Finanzwelt zu verbinden. Die Projektpartner der CGAP in Indien, der Mongolei, Pakistan und auf den Philippinen haben mithilfe technischer Unterstützung der CGAP und finanzieller Hilfe der Bill & Melinda Gates Foundation das weltweit erste Sparkonto für Mobiltelefone entwickelt, mit dem in erster Linie arme Menschen ohne Bankverbindung erreicht werden sollen.
„Sparkonten zählen zu den am meisten vernachlässigten Finanzdienstleistungen, zu denen arme Menschen ohnehin nur in unzureichendem Masse Zugang haben. Arme Menschen benötigen jedoch einen sicheren Aufbewahrungsort für ihre Ersparnisse, ganz gleich, wie andere Menschen hierüber denken mögen“, so Amolo Ng’weno, Stellvertretender Direktor der Bill & Melinda Gates Foundation. „Durch Mobiltelefone und andere technologische Lösungen für Endverbraucher erhalten arme Menschen einen kostengünstigen Zugang zu Finanzdienstleistungen und haben daher die Chance, sich finanzielle Sicherheit zu verschaffen und sich letztendlich eine höhere Lebensqualität aufzubauen.“ (Pressemitteilung CGAP)

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