BVR Branchenstudie: Buchhandel 2010 mit gutem Ausblick

Trotz Wirtschaftskrise hat der Buchhandel das Jahr 2009 mit einem deutlichen Umsatzplus abgeschlossen. Auch für 2010 sind die Aussichten günstig, es könnte das hohe Umsatzniveau des Vorjahres erneut erreicht werden. Weitere Zuwächse sind angesichts eines insgesamt eher stagnierenden Konsums aber kaum zu erwarten, so der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) in seinem jüngst herausgegebenen und vom ifo Institut für Wirtschaftsforschung erstellten Branchenbericht. Trotz des hohen Umsatzes sei die Ertragslage der Unternehmen als lediglich ausreichend bis angespannt einzuschätzen. Dies ist auf eine sehr hohe Wettbewerbsintensität in der Branche zurück zu führen.
Der Buchhandel wird überwiegend vom klassischen Sortimentsbuchhandel bestimmt, in dem sich in den letzten Jahren eine stürmische Expansion weniger großer Handelsunternehmen vollzogen hat. Deren Stärke gründet sich vor allem auf der Massendistribution und den damit verbundenen Kostenvorteilen. Allerdings geraten nun gerade die Großen der Branche ? stärker als der Mittelstand ? unter Wettbewerbsdruck seitens des Versandbuchhandels. Der Versandbuchhandel gewinnt fortgesetzt Marktanteile. Insbesondere der Online-Buch¬handel expandiert und vereint inzwischen drei Viertel des gesamten Buchversandhandels auf sich. Der sehr facettenreiche Buchhandel bietet gleichwohl Platz für unterschiedlichste Konzepte, so dass sich auch kleinere Anbieter im Markt behaupten können. Trotz einer Flut von Neuerscheinungen und der Beschränkungen durch eine kleine Verkaufsfläche profitieren beispielsweise Stadtteilbuchhandlungen von ihrer gezielten Kundenorientierung.
Unter den Buchkategorien hat die Belletristik das größte Gewicht und entwickelt sich ungebrochen positiv. Daneben zählen Ratgeber zu den Umsatzträgern, die aber unter kostenlosen Informationsangeboten im Internet leiden. Daher dürften Kinder- und Jugendbücher das Ratgebersegment umsatzmäßig bald überholt haben. Hörbücher werden immer noch verstärkt nachgefragt, allerdings lässt der spürbare Preisverfall den wertmäßigen Umsatz kaum noch steigen. Der Download von Hörbüchern und der Vertrieb über den Lebensmitteleinzelhandel drücken auf die Preise. Die elektronische Publikationsform als sogenanntes E-Book hat in Deutschland bislang eine geringe Marktbedeutung. Es fehlt an Inhalten und die Preise der Lesegeräte sind immer noch relativ hoch. Das Innovationstempo und die daraus folgenden wirtschaftlichen Potenziale sind jedoch beachtlich ? immer mehr Lesegeräte werden mit einer Internetanbindung ausgestattet und es wurden zahlreiche E-Book-Portale geschaffen.
(Pressemitteilung BVR)

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