Bei Wahl von Grippemittel auf Apotheker statt auf Werbung vertrauen

Die Erkältungswelle rollt und die Werbung gegen Erkältungsmedikamente ist allgegenwärtig. „Glauben Sie nicht alles, was Sie in den Werbepausen im Fernsehen oder auf Anzeigen in Illustrierten sehen.
Fragen Sie lieber Ihren Apotheker, welche Medikamente er Ihnen individuell empfiehlt“, so Friedemann Schmidt, Vizepräsident der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände. „Rezeptfrei heißt nicht harmlos: Bei etwa jeder fünften Selbstmedikation taucht ein Problem auf.“ Schmerzmittel und Arzneimittel gegen Atemwegserkrankungen führen die Liste der arzneimittelbezogenen Problemen (ABP) an, so eine Studie der ABDA in mehr als 100 Apotheken. Patienten sollten meist Präparate mit einem Wirkstoff einem Kombinationspräparat vorziehen. Schmidt: „Über Nacht heilt keine Erkältung. Deshalb empfehle ich meinen Patienten, die individuell stärksten Beschwerden mit Präparaten mit je einem einzigen Wirkstoff gezielt zu behandeln und sich ansonsten zu schonen.“
Der schmerzstillende Wirkstoff Paracetamol ist in einigen „Grippemitteln“ enthalten. Er kann in zu hohen Dosierungen die Leber schädigen. „Besonders bei Kindern unbedingt die altersabhängigen Dosierungen einhalten, auch wenn mehrere Kombipräparate mit Paracetamol gleichzeitig gegeben werden“, so Schmidt. Unabhängig vom Wirkstoff und der Packungsgröße gilt: Schmerzmittel sollten ohne ärztliche Empfehlung nicht länger als drei Tage hintereinander und nicht häufiger als zehn Tage pro Monat eingenommen werden. Auch bei Arzneimitteln gegen andere Symptome einer Erkältung sind ABP möglich. Zum Beispiel sollten abschwellende Nasentropfen oder -sprays nur kurzfristig eingesetzt werden. Werden sie länger als eine Woche benutzt, können sie die Schleimhäute schädigen und zu einer dauerhaft verstopften Nase führen. Bei Fieber über 39 Grad oder wenn der Husten länger als drei Wochen besteht, empfehlen Apotheker grundsätzlich den Arztbesuch. Schmidt: „Das sind nur einige wenige Beispiele. Ihr Apotheker berät Sie gerne ausführlich.“
(Pressemitteilung ABDA Bundesvgg. Dt. Apothekerverbände)

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