Bei Herzinfarkt zählt jede Sekunde

Bei einem Verdacht auf Herzinfarkt würden sechs von zehn Befragten den Betroffenen ruhig hinlegen und versuchen, seine Beine hoch zu lagern. Genau das wäre fatal und würde den lebensbedrohlichen Zustand noch verschlimmern oder zum Tod führen.
Das ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK). Im Falle eines Herzinfarktes sollte man genau das Gegenteil tun: „Ist der Patient bei Bewusstsein, sollte er bequem und mit erhöhtem Oberkörper gelagert werden. So wird das Herz entlastet“, sagt Maria Schwormstedt, Medizinerin bei der TK. Dieses würden weniger als ein Drittel aller Befragten tun. Zehn bis zwölf Minuten dauert es bundesweit im Durchschnitt, bis der Notarzt da ist. Zehn bis zwölf Minuten, in denen man als Ersthelfer durch wenige Sofortmaßnahmen Leben retten – oder im schlimmsten Fall durch bloßes Zuschauen oder lebensbedrohliche Handgriffe einen Hilfebedürftigen sterben lassen kann. Laut Umfrage weiß fast jeder Zweite überhaupt nicht, was zu tun ist, wenn jemand einen Herzinfarkt erleidet. Trotzdem würde er irgendwie versuchen zu helfen. Jeder Dritte würde einen Arzt rufen und selbst gar nichts tun – aus der Angst heraus, etwas falsch zu machen. Nur jeder Fünfte gibt an, Bescheid zu wissen. Wie kann man beim Herzinfarkt Erste Hilfe leisten? -Sofort den Rettungsdienst unter dem Notruf 112 rufen! -Wenn möglich, einen zweiten Helfer hinzuholen. -Bis zum Eintreffen des Notarztes muss das Herz entlastet werden. Dazu den Patienten mit erhöhtem Oberkörper lagern: Ein Teil des Blutes versackt in den Beinen und entlastet so den Herz- und Lungenkreislauf. Den Betroffenen auf einen Stuhl mit Rückenlehne und Armstützen setzen. Ist dies nicht möglich, ihn auf den Boden setzen und an eine Wand anlehnen. -Kragen, Gürtel und andere enge Kleidungsstücke lösen. -Für frische Luft und Ruhe in der Umgebung des Patienten sorgen. -Verliert ein Patient das Bewusstsein, atmet ungewöhnlich oder gar nicht mehr, muss er auf den Rücken gelegt und beatmet werden. Zeigt er dabei keine Lebenszeichen mehr, mit der klassischen Herzmassage beginnen. -Die ganze Zeit bis zum Eintreffen des Arztes beim Betroffenen bleiben und, wenn er bei Bewusstsein ist, beruhigend auf ihn einreden, da der Schmerz Todesangst auslösen kann. Weitere Informationen gibt es unter www.tk-online.de in der Rubrik „Medizin & Gesundheit“ unter dem Stichwort „Behandeln“. Wer ganz sicher sein will, sollte seine Kenntnisse und Fertigkeiten in einem Erste-Hilfe-Kurs vertiefen – etwa bei den großen Hilfsorganisationen wie dem Deutschen Roten Kreuz oder der Johanniter-Unfall-Hilfe. Zum Hintergrund: Das Meinungsforschungsinstitut Forsa hat im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK) eine bevölkerungsrepräsentative Befragung zum Thema „Herz“ durchgeführt. Forsa befragte dazu insgesamt 1.013 deutschsprachige Personen ab dem 18. Lebensjahr.
(Pressemitteilung TK)

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